(Screenshot katholisch.de vom 14.9.2019) |
In
dem Brief erklären die Mitglieder der erweiterten Gemeinsamen Konferenz
gegenüber Papst Franziskus, dass es bestärkend sei
"dass Sie unsere 'Sorge um die Zukunft der Kirche in Deutschland teilen', und dass Sie uns zur 'Suche nach einer freimütigen Antwort auf die gegenwärtige Situation ermuntern'". (katholisch.de vom 14.9.2019)Weiter heißt es in dem Schreiben:
"Wir sehen wie Sie, dass wir unseren gesamten Weg vom 'Primat der Evangelisierung' her angehen müssen. Wir sind entschlossen, den Synodalen Weg als einen 'geistlichen Prozess' zu gestalten. Wir sind im 'kirchlichen Sinn' mit Ihnen verbunden, weil wir sowohl die Einheit der ganzen Kirche als auch die Situation vor Ort im Blick haben und weil uns die Beteiligung des ganzen Volkes Gottes ein großes Anliegen ist". (Ebd.)Die Gemeinsame Konferenz hat auch die Texte aus den vier Vorbereitungsforen zu den Themen "Macht, Partizipation und Gewaltenteilung", "Sexualmoral", "Priesterliche Lebensform" und "Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche" bearbeitet, die seit heute auf den Internetseiten der Bischofskonferenz und des ZdK zum Download hinterlegt sind.
Einen
breiten Raum nahm bei der Gemeinsamen Konferenz von ZDK und DBK ebenfalls die
Diskussion um die Satzung des 'Synodalen Weges' ein, nachdem ein diese Woche
veröffentlichtes Schreiben des Leiters der Bischofskongregation Kardinal Marc Ouellet vom 4. September 2019 zuvor einzelne Elemente der bisherigen Satzung
angefragt und gemutmaßt hatte, ob es sich beim synodalen Weg nicht um eine Art 'Partikularkonzil' handele, dessen Themen "mit wenigen Ausnahmen nicht
Gegenstand von Beschlüssen und Entscheidungen einer Teilkirche sein" (Ebd.) können.
Nach
einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 14.9.19 verwahrte sich der Vorsitzende
der Deutschen Bischofskonferenz gegenüber dieser Kritik aus der römischen Bischofskongregation:
"In einem Brief an den Präfekten der Kongregation für die Bischöfe, Kardinal Marc Ouellet, beschied Marx dem engen Mitarbeiter des Papstes, es wäre wohl hilfreich gewesen, die römische Seite hätte vor der 'Versendung von Schriftstücken' das Gespräch gesucht. So hatte Marx in der vergangenen Woche ein Schreiben Ouellets und ein Gutachten des Päpstlichen Rates für die Gesetzestexte erhalten, in denen die Absicht der Deutschen Bischofskonferenz, gemeinsam mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) auf einem 'Synodalen Weg' über Reformen in der katholischen Kirche zu beraten, als unvereinbar mit dem Kirchenrecht dargestellt wurde. Der 'Synodale Weg' sei vielmehr ein 'Prozess sui generis'. Daher sollten die Satzungen auch nicht durch die Brille kirchenrechtlich verfasster Instrumente gelesen werden." (FAZ vom 14.9.19)
Kardinal
Marx verweist in seinem Schreiben noch einmal auf den eigentlichen Grund und
Anlass des eingeschlagenen ‚Synodalen Weges: die „massive Glaubwürdigkeitskrise
der Kirche nach der Aufdeckung zahlreicher Fälle sexuellen Missbrauchs“.
Ebenso verärgert drückte es bereits gestern der Essener Generalvikar Klaus
Pfeffer aus:
"Offenbar ist in Rom immer noch nicht verstanden worden, in welcher gewaltigen Krise die katholische Kirche nicht nur in Deutschland, sondern weltweit steckt". (katholisch.de vom 13.9.2019)