Freitag, 21. Mai 2021

Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Partizipation und Mission: Dreijähriger Synodaler Weg zur XVI. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode in den Jahren 2021, 2022 und 2023

Beginn eines kirchlichen Abenteuers

„Der Vatikan hat zur Vorbereitung der nun für 2023 geplanten Bischofssynode einen weltweiten synodalen Prozess geplant. […] Die ganze Kirche werde im kommenden Oktober einen "synodalen Weg" beschreiten […]. Aus einem am Morgen bekannt gewordenen Schreiben des Generalsekretärs der Bischofssynode, Kardinal Mario Grech, an die Bischöfe, geht hervor, dass bereits im Oktober dieses Jahres die Beratungen in Rom und in den Ortskirchen beginnen sollen. Sie sollen der Kirche dabei helfen, "durch eine greifbare Erfahrung der Synodalität" zusammenzuwachsen, hieß es darin. Der synodale Prozess werde ein "kirchliches Abenteuer" werden“. (Vaticannews 21.5.2021)

 

Drei Phasen Synodaler Prozess: Beteiligung aller Getaufter

„Der Prozess besteht aus drei Phasen: Einer diözesanen, einer kontinentalen und einer weltkirchlichen. […] Am 9. und 10. Oktober fällt der Startschuss in Rom, am 17. Oktober folgt die Eröffnung in den Ortskirchen. Von Oktober 2021 bis April 2022 sollen auf der Grundlage von Dokumenten, Fragebögen und Handreichungen aus dem Vatikan Anhörungen in den Diözesen abgehalten werden. […] "Das Ziel dieser Phase des Prozesses ist es, das Volk Gottes zu beteiligen. Der synodale Prozess geschieht, indem allen Getauften, die Träger des Glaubenssinns der Gläubigen sind, zugehört wird", so Grech. Nach dem diözesanen Prozess sollen die Bischofskonferenzen die Ergebnisse beraten und ihre Ergebnisse zwischen September 2022 und März 2023 in kontinentalen Bischofstreffen beraten, auf deren Grundlage die Arbeitsdokumente der Synode entstehen. Wie bereits zuvor angekündigt, tagt dann im Oktober 2023 die Bischofssynode in einer einmonatigen Sitzungsperiode." (Vaticannews 21.5.2021)

 

Zwei Synodale Wege – ein Ziel

„Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, sieht den angekündigten weltweiten synodalen Prozess und den Synodalen Weg der Kirche in Deutschland als "zwei verschiedene Wege, die ein gemeinsames Ziel haben". In einer ersten Reaktion […] kündigte Bätzing an, dass die Erfahrungen des Synodalen Wegs auch in den weltkirchlichen Prozess eingebracht werden. […] "Wie nie zuvor wird das Volk Gottes in die Vorbereitung und den Weg der Weltbischofssynode einbezogen. Diese neue Form von Synodalität wird, so hoffe ich, einen starken Impuls und dynamische Kräfte freisetzen, um dem Thema der Synode, 'Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Partizipation und Mission', gerecht zu werden".“ (Katholisch.de 21.5.2021)



Sonntag, 16. Mai 2021

"Kommt und seht!" (Joh 1,39) oder: Die Verwirklichung vieler Wunder und Gnaden Gottes hängt von dem Vertrauen ab, mit denen sie erwartet und erbetet werden.

 (Link zur Predigt / zum Gottesdienst: https://ogy.de/Oekt )

"Gott hat viele seiner Verheißungen an das Vertrauen gebunden, das Menschen ihm entgegenbringen.  
Die Verwirklichung vieler Wunder und Gnaden Gottes hängt von dem Vertrauen ab, mit denen sie erwartet und erbetet werden.  
Man muss sich auf jeden Fall in die Verfassung bringen, dass die Dinge nicht daran scheitern, dass wir sie Gott nicht zugetraut haben." (Alfred Delp)

Beginn und Ende einer programmatischen Predigt beim 3. Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt von Stadtdekan Dr. Johannes von und zu Eltz, Frankfurt.







Samstag, 8. Mai 2021

Wie die #Liebegewinnt – oder: #SynodalerWeg und Kurienreform als letzte Chancen 

Schon vor zwei Jahren habe ich ähnlich geschrieben, wie ich es auch heute noch einmal schreibe: Dass das erstmals schon kurz nach der Jugendsynode unter dem Namen Praedicate evangelium bekannt gewordene Dokument zur Kurienreform nun endlich zum Fest der Heiligen Peter und Paul am 29. Juni diesen Jahres in Kraft gesetzt werden sollte. Wie zuletzt am 3. Januar 2021 in diesem Blog wiederholt, wird die neue Konstitution Praedicate evangelium die derzeit geltende und in vielfacher Weise in die Jahre gekommene Kirchenverfassung Pastor Bonus von 1988 ablösen.  

"Sie wird nach den bisherigen Ankündigungen den subsidiären Auftrag der Kurie in Rom, aber darüber auch die Anteilnahme der Teilkirchen an der Lehrautorität der Kirche herausarbeiten." (4.11.2018)

Es geht dabei auch darum, Papst Franziskus in seinem Reformanliegen der Synodalität zu stärken, das – wie zuletzt im ebenso ansatzlosen wie erratischen Responsum ad dubium vom 15.3.2021 geschehen – von Kongregationen ohne Approbation des Papstes auf den letzten Metern unterlaufen wird: Eben weil Ortskirchen – wie in Deutschland nach der „Zäsur“ des Missbrauchsskandals – Reformanliegen aufgreifen und synodal beraten und gerade diese Synodalität in der Lehrentwicklung im Zentrum des Denkens und Handelns von Papst Franziskus steht. Aber nicht nur die Synodalität  Thema der Weltbischofssynode 2022  wird diskreditiert, sondern auch der Papst als Person beschämt und – wohl bewusst in Kauf genommen oder beabsichtigt - in seiner Amtsführung ebenso massiv beschädigt. Wie er gegenüber Vertrauten über den Vorgang als "sehr verletzt" wahrgenommen wurde, bestätigt ebenfalls, dass das Reformprojekt der Kurienreform jetzt auch wirklich drängt. Und es ist dabei noch immer – oder noch einmal mehr  genau so, wie es Kardinal Oswald Gracias, Mitglied des K7-Kardinalsrats, Ende Oktober 2018 sagte.

"Ohne auf Details einzugehen deutete Kardinal Gracias als Stoßrichtung der Reform einen Dienst an den Ortskirchen, also der Kirche in den einzelnen Ländern, an. 'Die Anfangsidee war es, den Ortskirchen zu helfen, indem wir dem Heiligen Vater helfen', so Gracias. 'Jetzt ist die Idee, dem Heiligen Vater zu helfen, indem die Ortskirchen unterstützt werden.' Das sei 'eine entscheidende Änderung', so der Erzbischof von Mumbai (Bombay) und Vorsitzende der Indischen Bischofskonferenz.“ (KNA vom 31.10.2018)

Letztgültig ist dies auch der Plot im Hintergrund, warum der Vorsitzende der Bischofskonferenz Bischof Georg Bätzing auf den Synodalen Weg verweist, wenn er auf die besagte römische Note der Glaubenskongregation zu sprechen kommt. Denn im Forum „Liebe leben in gelingenden Beziehungen“, das erstmals im September dieses Jahres erste Ergebnisse der dann anderthalbjährigen Beratungen vorlegen wird, geht es genau auch um die Themen der Würdigung unterschiedlicher sexueller Orientierungen und die Möglichkeit von Segensfeiern. Und aus demselben Grund verweist er in Bezug auf die vielen rund um den 10. Mai veranstalteten Segnungsgottesdienste für Liebende auf denselben Zusammenhang, da die synodalen Beratungsthemen ja nur als synodal abgestimmte Vorschläge Chancen haben, in der Weltkirche eingebracht zu werden.

Aber nicht nur die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals, dessen Tiefpunkte – wie derzeit gerade die Kölner Ortskirche zeigt – wohl immer noch nicht erreicht sind, sondern auch der Synodale Weg wie die Kurienreform, wegen der Papst Franziskus in sein Amt gewählt wurde, sind je für sich eine ‚Letzte Chance‘. Aber dessen sind sich die Befürworter wie Gegner des Synodalen Wegs wie der Kurienreform gleichermaßen bewusst. Der K7-Kardinalsrat beriet am 6.5.2021 kirchenrechtlich-praktische Konsequenzen, die letztlich auch die kurialen Kongregationen synodal einbinden werden. Kurz vor dem 29. Juni trifft er sich wieder. Es geht um's Ganze!

Alles in der sicheren Hoffnung, dass die #Liebegewinnt!