„Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung“. Deutsche Bischofskonferenz veröffentlicht Bericht zur Weltbischofssynode
Knapp
zwei Wochen nach der Erklärung des Heiligen Stuhls zum Synodalen Weg vom 21.07.2022 ist Bericht der Deutschen Bischofskonferenz als Ergebnis der ersten Phase auf nationaler Ebene zur
Weltbischofssynode 2023 veröffentlicht worden. Und er verbindet in zwei Teilen
den seit 2018 in Deutschland voranschreitenden Synodalen Weg mit dem
weltkirchlichen Prozess der Synode zur Synodalität, die im Herbst 2023 in die
XVI. Versammlung der Bischofssynode fließen wird.
Dabei
stellt der Bericht den Synodalen Weg einerseits in den Kontext des
Missbrauchskandals in Deutschland, der eine Behandlung systemischer
Ursachen notwendig macht, aber zugleich
auch in eine Geschichte der Synodalität, deren Anfänge bereits im
Zusammenschluss der katholischen Verbände zum Zentralkomitee der deutschen
Katholiken im 19. Jahrhundert grundgelegt gesehen werden kann, synodale
Erfahrungen aus den Mitgliedsorganisationen in der Arbeitsgemeinschaft
Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland einschließt und nach dem II.
Vatikanischen Konzil vor allem in der Würzburger Synode (1971 – 1975) eine
herausragende Wegmarke fand. Nicht ohne Understatement benennt der Bericht,
dass der damalige Wunsch auf nationaler Ebene in jedem Jahrzehnt eine Gemeinsame
Synode auf nationaler Ebene durchzuführen unter dem damaligen und nachfolgenden Pontifikaten nie Anklang fand und aufgenommen wurde. Umso mehr sieht der
Bericht selbstbewusst den Synodalen Weg in Deutschland verbunden mit dem von
Papst Franziskus bereits im Jahr 2015
angekündigten Weg der Synodalität, der nachfolgend in einen
weltkirchlichen Prozess der Jahre 2021 -2023 gemündet ist. Und er bestätigt zugleich, dass die Themenschwerpunkte des Synodalen Wegs auch diejenigen sind, die
in die Synode auf weltkirchliche Ebene eingebracht werden sollen:
"Die Rückmeldungen aus den Diözesen wünschen, dass die Themen des Synodalen Weges in Deutschland (1. Macht und Gewaltenteilung in der Kirche, 2. Priesterliche Existenz heute, 3. Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche, 4. Leben in gelingenden Beziehungen) als wichtige ortskirchliche Anliegen in die Weltbischofssynode eingebracht werden. Die Bearbeitung der mit diesen Themenstellungen verbundenen innerkirchlichen Reformbedarfe wird als Voraussetzung für eine neue Glaubwürdigkeit der Kirche in Deutschland und ihrer Sendung in die heutige Gesellschaft hinein angesehen".Der Bericht, der die Rückmeldungen aller 27 deutschen Diözesen zusammenfasst und damit auch rückgebunden ist an den Ständigen Rat der deutschen Bischöfe, benennt zwar selbstkritisch, dass die Resonanzen in den Diözesen "im untersten einstelligen Prozentbereich" geblieben seien. Aber er unterstreicht nicht minder, dass "alle Gruppen der engagierten Gläubigen" einbezogen wurden: "Frauen und Männer, Kleriker und Laien, Hauptamtliche und Ehrenamtliche, junge und alte Menschen". Es ist eine ebenso eindringliches wie nach vorne weisendes Votum der Kirche in Deutschland für die Weltsynode 2021-2023 und zugleich die beste Antwort und Aufnahme der römischen Note vom 21.7.2022.
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