Freitag, 19. Oktober 2018

Der neue Stil der Evangelisierung in der digitalen Welt – kulturübergreifend, weltweit und "von Aug zu Aug"

Es mag ein Zufall gewesen sein, dass gerade heute auch die Internetstatistik der Verbreitung des offiziellen Hashtags #Synod2018 veröffentlicht wurde. Seit dem 1. Oktober wurde er bereits 70.000 Mal verwendet. Eine Trendmap-Grafik der letzten Woche zeigt rot eingefärbt die aktivsten Regionen illustriert.


Auch wenn diese Karte eindeutige Schwerpunkte der digitalen Aufmerksamkeit für Jugendsynode ausweist, ist die Bedeutung des Internets und der sozialen Medien für die Verbreitung des christlichen Glaubens in vielen Ortskirchen der Welt mittlerweile als Chance erkannt. Gleich drei der Statements der heute zur Pressekonferenz aus der Bischofsversammlung geladenen Gäste geben davon in persönlichen Stellungnahmen aus dem Nahen Osten, Afrika und Westeuropa zu den Ziffern 160 und 161 des III. Teiles des Instrumentum laboris Zeugnis: Sie beschäftigen sich mit konkreten Möglichkeiten und dem „Lernen in der digitalen Welt“ und unterstreichen über alle kulturellen Unterschiede hinweg die herausragenden Möglichkeiten des Internets und sozialer Medien anhand konkreter Praxisbeispiel.


Für Weihbischof Joseph Naffah der maronitischen Kirche im Libanon ist die digitale Kommunikation wichtig, um mit jungen Menschen in Kontakt zu kommen und zu bleiben. Er berichtet von 550 jungen Menschen die verstreut auf verschiedene Länder des Nahen Ostens über das Internet in arabischer Sprache verbunden seien und hier einen Ort der Glaubenskommunikation gefunden hätten.
Der Bischof von Ho, Emmanuel Kofi Fianu, nutzt in Ghana digitale Plattformen, um biblische Reflexionen zu verbreiten. Jugendliche verlangen nach einem vertieften Verständnis des Evangeliums, wozu das Web eine große Unterstützung bieten könne. Sein Vorschlag in seinem Synodenstatement zielte von daher auch auf eine Weiterentwicklung der Glaubensvermittlung im Sinne eines digitalen Apostolates.
Für den Generalsuperior der Gesellschaft des Heiligen Paulus, José de Castro, muss die Kirche noch weiter lernen, in der digitalen Umgebung zu wohnen. Er plädiert dafür, die Präsenz der Kirche in den sozialen Medien weiterzuentwickeln und – Papst Franziskus zitierend - das Internet zu einem ‚Netz von Menschen‘ zu machen:

"Das digitale Netz kann ein an Menschlichkeit reicher Ort sein, nicht ein Netz aus Leitungen, sondern aus Menschen." (Papst Franziskus in seiner Botschaft zum 48. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel 2014)

Und wie dies geschehen könne, macht de Castro an einem weiteren Zitat aus einer vorangegangenen Botschaft von Papst Benedikt XVI. zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel deutlich:

"Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird."
Die einzige Frau auf der heutigen Pressekonferenz Yadira Vieyra, Auditorin und beruflich mit für die Integration immigrierter Familien in den USA zuständig, ist mit ihrem Beispiel jungen Immigrant*innen durch Einbeziehung in Sportevents und Führungsaufgaben – auch in der Kirche – nicht weit weg von dem auch für das Internet hervorgehobenen Stil, in dem Evangelisierung heute geschehen müsse. Ähnlich antwortet sie auch auf die heute ebenfalls nicht fehlende Frage des Zugehens auf LGBTIQ-Personen. Im Grundsatz könne sich kein Katholik heute dagegen aussprechen, wie Kirche ja auch auf heterosexuelle Menschen, die unverheiratet in einer Beziehung leben, zugehe und für sie aufgeschlossen sei.

Und bewegt ist sie – und bewegend anzuhören ist es in Pressekonferenz –, wie sie davon berichtet, wie sie als Frau den Bischöfen und dem Papst gegenüber – 'Aug in Aug' ihr Statement vorgetragen und dies für sie auch den Inhalt ihrer Rede im eigentlichen erst transportiert habe. Der ‚persönliche Stil‘ als Frau sei untrennbar verbunden mit dem Inhalt. Das sei für sie – und wäre für viele Frauen – wichtig, und nicht minder für die Kirche:

„For me there was a big moment, just looking before the bishops. It was a wonderful view; especially when I was able to make eye-contact with several of them, as I was sharing the report. And I thought to myself: I wish more women had the opportunity to have that view that I have now. In this, so close to the pope and sharing such an important report, what the youth need in the church, how ministry could be improved; and just the opportunity to stand before and have this voice was a big deal for me and for the church.“
 



Donnerstag, 18. Oktober 2018


“The Holy Father is one way of revival... This is the time when the reform will come” (Kardinal Berhaneyesus Demerew Souraphiel, Äthiopien)
Der Erzbischof der Äthiopisch-katholischen Kirche in Addis Abeba und Metropolit der Kirchenprovinz Addis Abeba (Äthiopien) sagte diese Sätze im Rahmen der heutigen Pressekonferenz:
Auf die Frage nach der Glaubenskrise und was die Kirche in Europa von der jungen und wachsenden Kirche in Afrika lernen könne, um junge Menschen wieder neu für den Glauben zu interessieren, antwortete Kardinal Souraphiel Mut machend und vielleicht anders als die Journalistin mit ihrer Frageformulierung vermutet hat:

„I’m sure there will come some time of revival in Europe. The Holy Father is one way of revival, I must say. Yes, you know we always remember St. Francis-Time and Dominic-Time in Europe. When church needed a reform there came the reform. This ist the time the reform will come".   (eigene Übertragung)

„Ich bin sicher, dass es eine Zeit der Wiederbelebung in Europa kommen wird. Meines Erachtens ist der Heilige Vater selbst ist ein Weg dieser Wiederbelebung. Wie sie wissen, sprechen wir von einer Zeit des Hl. Franziskus und Dominikus in Europa. Immer, wenn die Kirche eine Reform brauchte, kam auch die Reform. Dies ist jetzt die Zeit, in der die Reform kommen wird". (eigene Übersetzung)

Dass die Ortskirchen der verschiedenen Kontinente einander helfen würden, wenn sie gefragt seien, sei demgegenüber selbstverständlich. Gemeinsam werden die Synodalen aus aller Welt auch einen Brief zum Abschluss der Bischofsversammlung an die Jugend der Welt richten, für den heute eine Kommission aus Vertretern der Weltkirche, zwei Auditor*innen und dem gestern in diesem Blog ausführlicher vorgestellten Prior der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé, Frère Alois, gebildet wurde. Und ihre Botschaft wird sicher auch das Revival der christlichen Botschaft in die Welt zu tragen versuchen.
Das Redaktionsteam der "Botschaft an die Jugend" (vgl. https://www.vaticannews.va/en/vatican-city/news/2018-10/)synod-youth-2018-letter-world-young-people.html
Dass zu der christlichen Botschaft auch das Eintreten für ökologische Fragen gehört, der Einsatz für eine evangeliumsgemäße Ökonomie und eine zukunftsfähige und nachhaltige Politik, ist ein weiterer Schwerpunkt der inhaltlichen Berichterstattung der heutigen Versammlung in der Synodenaula, in der 15 Bischöfe und 8 Auditor*innen zu Wort kamen. Aus dem Synodenplenum referierte Paolo Ruffini bereits die Statements, nach denen ökologische, ökonomische und sozialpolitischen Frage und Probleme eng zueinander gehören, dieselben Ursachen haben und zusammen mitverantwortlich seien für die Migration. Die junge Expertin und Ökonomiedozentin Sr. Alessandra Smerilli weist darauf hin, dass Wirtschaft und Ökologie die gleichen Wurzeln haben.

"She said that economics and ecology share the same roots and that we cannot hear the cry of the young and the poor without hearing the cry of the earth. She said that if we don’t care for the environment we generate a new poverty and it is the young who are the victims of this poverty."  (Vaticannews vom 18.10.2018)

"Sie sagte, dass Wirtschaft und Ökologie die gleichen Wurzeln haben und dass wir den Schrei der jungen und Armen nicht hören können, ohne den Schrei der Erde zu hören. Sie sagte, wenn wir uns nicht um die Umwelt kümmern, erzeugen wir eine neue Armut, und es sind die jungen Menschen, die Opfer dieser Armut sind." (eigene Übertragung)

Eindrucksvoll beschreibt der Erzbischof von Addis Abeba, Kardinal Souraphiel, Details der daraus resultierenden Migrationsbewegungen auf dem afrikanischen Kontinent mit dem Hinweis, dass 80 % der Migranten innerhalb Afrikas Schutz und eine neue Heimat suchten und demgegenüber mit 20 % im Nahen und Mittleren Osten und von dort nach Europa eine vergleichsweise geringere Zahl. Und in diesem Zusammenhang fragt der Vorsitzende der Äthiopisch-katholischen Kirche aus Äthiopien, das als armes Land nach Uganda mit 1 Millionen Flüchtlingen die meisten Migranten in Afrika aufgenommen habe, nach den christlichen Grundlagen Europas, das in verschiedenen Ländern – Deutschland wird von ihm ausdrücklich aus Ausnahme hervorgehoben – die Grenzen einfachhin geschlossen habe in einer suggestiven Frage:

„It‘s sad when we here, that some borders are beeing closed to needy people who are escaping poverty and war and conflict in Europe. And ask yourself: Where are the christian roots of Europe? Is not Europa a Christian country, which professed christian, biblical values. This question are being also discussed in the Synod. Also what the Holy Father says about ideological colonialism.“  (eigene Übertragung)

"Es ist traurig, wenn wir hören, dass einige Grenzen für bedürftige Menschen geschlossen werden, die der Armut und dem Krieg und dem Konflikt in Europa entkommen sind. Und Fragen Sie sich: Wo sind die christlichen Wurzeln Europas? Ist nicht Europa ein christliches Land, das christliche, biblische Werte bekennt? Diese Frage wird auch in der Synode diskutiert. " (eigene Übersetzung)

Und ebenfalls – wie eigentlich auch jeden Tag, entweder im Bericht aus dem Synodenplenum oder, wie heute, aus dem Auditorium des Pressesaales – kommt die Sprache auch auf neue Wege des Umgangs mit LGBT-Personen. Auf die Frage nach dem Vorwort, das er für die italienische Ausgabe des Buchs von Pater James Martin, Building a Bridge (Deutsch: James Martin, Eine Brücke bauen. Wie die katholische Kirche und schwule, lesbische, bisexuelle und trans* Menschen eine wertschätzende Beziehung finden, 2018) geschrieben habe, angesprochen, weist Erzbischof von Bologna, Matteo Maria Zuppi, auf die Bedeutung dieser Frage hin, die nach einer pastoralen Antwort verlange und je nach Situation in Afrika und in Europa unterschiedlich zu beantworten sei.
Zum selben Thema, wenn auch zu einem anderen, Deutschland im engeren Sinn betreffenden Anlass (s. Blog-Beitrag vom 11.10.2018), äußerte sich heute auch Kardinal Marx in einem Interview.

„Marx äußerte sich auch zu derzeitigen Irritationen zwischen dem Vatikan und der deutschen Kirche, etwa dem Fall Wucherpfennig. „Wenn etwas in der Kirche passiert, was mir nicht gefällt, dann sage ich das dem Papst auch… Über die Frage im Bereich St. Georgen muss gesprochen werden.“ Er wünsche sich „eine Atmosphäre des Gespräches“. „Und das, meine ich, muss besser werden! Also, wir müssen miteinander reden und ein Klima des Vertrauens haben – daran können wir noch arbeiten.“ Er rede jedenfalls auch mit den Verantwortlichen im Vatikan sehr offen, so Marx. „Ich schweige nicht – das ist ja bekannt.“ (VaticanNews vom 18.10.2018)

Nicht nur auf der Synode ist das Abschlussdokument der synodalen Beratung noch nicht geschrieben, das ja auch dieses Thema des Umgangs mit homosexuellen und LGBT-Personen aufgreifen wird, sondern auch in der ‚Causa Wucherpfennig‘ – das deutet sich hier an – ist das letzte Wort offensichtlich noch nicht gesprochen.

Mittwoch, 17. Oktober 2018

Weisheit, Web und universelle Werte - oder: Freundschaft als theologisches Konzept und Kirche als ‚Exzellenzort der Freundschaft‘
 

Auch heute waren es neben dem Synodengast und brüderlichen Legaten, Pastor Marco Fornerone von der Weltgemeinschaft Refomierter Kirchen, wieder drei Ordensleute nach den ‚Big Three‘ vorgestern, die auf der heutigen Pressekonferenz das Voranschreiten der synodalen Beratungen – jetzt bereits zum III. Teil des Instrumentum laboris – erläuterten.



Der isländische Kapuzinerpater und Erzbischof von Reykjavík, David Bartimej Tencer, nimmt eine Reihe von Statements des heutigen Vormittags auf, die die sozialen Medien und das Internet heute für die Glaubensweitergabe Jugendlicher bedeuten. Auf der anderen Seite betont Generalabt des Zisterzienser-Ordens, Mauro Giorgio Giuseppe Lepori, die Bedeutung der jahrhundertealten Weisheit, die etwa in der Tradition des Hl. Benedikt nichts von ihrer Aktualität für heute verloren habe. Und in diese Spannungseinheit von Modernität und Traditionsverbundenheit rekapituliert der Präsident der Synodenkommission für Information, Paolo Ruffini, die vielen anderen Beiträge des Vormittags:

"Ruffini: die jüngsten Interventionen haben sich mit der Kirche in der digitalen Welt befasst. Die Themen Migration, Umwelt wurden ebenfalls oft berührt. Der heilige Wert des Lebens wurde wiederholt angesprochen und dass die Pastoral der Kirche auch homosexuelle Personen einbeziehen müsse."

Die Breite der eingebrachten Themen sieht auch der persönlich von Papst Franziskus als Gast der Synode eingeladene Prior der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé, Frère Alois. Der gebürtige Deutsche und Nachfolger von Frère Roger spricht die große Diversität an, die in den Berichten zum Ausdruck kommt, insbesondere im Blick auf die Jugendlichen aus den ärmeren Staaten und Regionen der Welt, wie es auch viele Bischöfe wiederholt zum Ausdruck gebracht hätten: Armut, Zukunftslosigkeit und Migration seien Probleme, die weit entfernt sein von den Erfahrungen Jugendlicher in der westlichen Welt. Und dann sagt er einen Gedanken, der möglicherweise eine größere Tragweite in der weiteren Diskussion des III. Teils des Arbeitspapieres bzw. für die Erarbeitung des synodalen Abschlussdokumentes einnehmen könnte.

"Mais je vois qu'il ya de valeurs universelles, qui sont cherché vecu par tous. Et peut-etre cette exprime surtout par le mot, qui revient souvent dans le synod: de l'amitié. Mais je crois nous pouvons approfondir cette concept de l'amitié, vraiment comme concept théologique aussi. L'Èglise est le lieu d'amitié." (eigene Übertragung)
"Aber es gibt auch universelle Werte, die von allen gelebt werden. Und vielleicht drückt dies am meisten das Wort aus, das schon mehrfach während der Synode gebraucht worden ist: die Freundschaft. Ich glaube, wir können dieses Konzept der Freundschaft vertieft ergründen, selbstverständlich auch als ein theologisches Konzept: Die Kirche als ein Ort der Freundschaft." (eigene Übersetzung)

In Taizé bedeute, diese besondere Weise Begleitung zu leben (vgl. das Zitat Frère Rogers im Blog-Beitrag vom 5.10.2018), der Dienst des Zuhörens; “disponibel” zu sein für jede/n zu sein und in Liebe und Leidenschaft zu begleiten, wie es in der oft bereits zitierten Emmaus-Erzählung ausgedrückt sei. Und:

"Le Christ n'est pas au bout du chemin mais il est meme au debut de ce chemin, il est la! Prenez les jeunes où ils sont, pour comprendre que le Christ les accompagne." 
"Christus ist nicht erst am Ende des Weges, sondern bereits zu Beginn zugegen. Lasst uns die Jugend nehmen, wo sie ist, um zu verstehen, wie Christus sie begleitet."
Und wenig später sagt Frère Alois - auf Bitten einer Journalistin - auf Englisch:


"We believe, that God is present already; it's not how to bring God to the other Person. God is present; the Holy Spirit has his base. And I have to discover how God is present even in a Person who says, I didn't know if I believe."  
"Wir glauben, dass Gott bereits schon da ist. Es geht nicht darum, Gott erst zu einer anderen Person zu bringen. Gott ist präsent, der Heilige Geist hat in ihm seinen Ort. Und ich habe zu entdecken, wie Gott in einer anderen Person anwesend ist, auch wenn sie sagt, dass sie gar nicht wüsste, ob sie überhaupt glaubt."
Meine persönliche Freude, in der tieferen Entfaltung der 'Begleitung' den Gedanken der 'Freundschaft' (Thema meiner Dissertation und einiger Beiträge vor und während den Familiensynoden zur Ehe als ‘besonderer Form der Freundschaft’) heute im Rahmen der synodalen Beratung in neuer Weise zu hören, kann ich zum Ende dieses Synodentages kaum unterdrücken. Und der mehr beiläufig von Paolo Ruffini zitierte Gedanke der Kirche als möglicher “Exzellenzort der Freundschaft” der Zukunft lässt erwarten, dass diese Kategorie heute nicht das letzte Mal angesprochen wurde.

Dienstag, 16. Oktober 2018

„Manual of life“ – oder: Über die Berufung jedes Menschen, die Unterscheidung in einer pluralen Welt und die neue Relatio der Deutschen Sprachgruppe



In der Relatio der deutschen Sprachgruppe – parallel zu den Rückmeldungen der anderen 13 'Circoli minori' – zum II. Teil des Instrumentum laboris heißt es:




"Wir bekräftigen zunächst ein grundsätzliches Ja zur vorfindlichen, säkularer werdenden Welt - und zu allem, was diese Welt auch an Gutem und Herausforderndem für uns bereithält. Freilich schauen wir auf diese Welt auch mit einer differenzierenden Unterscheidung. Denn in ihr nehmen wir Phänomene wahr, die die Welt zwar im guten Sinn pluraler werden lassen, aber auch solche, die viele junge Menschen auch unsicherer machen oder Entfremdungserfahrungen verstärken - zum Beispiel im Blick auf die Findung der eigenen Identität. Daher sind wir der Meinung, dass es auch einen „unterscheidenden“, vertiefenden Blick benötigt auf die Phänomene, die die Jugendlichen am häufigsten nennen: etwa die Freiheit, die Gerechtigkeit, die Sexualität und Partnerschaft, die Rolle der Frau, die Digitalisierung, der Wunsch nach authentischen Begleitern. Und wir fragen, was wir als Kirche heute lernen, wenn diese Fragen so drängend auf uns kommen?"

Kardinal Peter Turkson mit Erzbischof Jaime Spengler, O.F.M,
Erzbischof von Porto Alegre (Brasilien)
Kardinal Peter Turkson, Präfekt des Anfang 2017 neuerrichteten Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen und einer von fünf gewählten bischöflichen Mitgliedern des synodalen Abschlussdokumentes, bringt die Gedanken des Circulus Germanicus mit der Formulierung auf den Punkt, dass die Synode ein „Manual für das Leben“ erstellen müsse, das jede/r Jugendliche/r heute brauche. Und er untermauert dieses Bedürfnis mit einem zu Beginn der Pressekonferenz von Paolo Ruffini angedeuteten Zitat von Kardinal John Henry Newman über die Berufung jedes einzelnen Menschen, das den Ergebnisbericht seiner eigenen Arbeitsgruppe, des ‚Circulus Angelicus A‘, einleitet:

"God has created me to do Him some definite service; He has committed some work to me which He has not committed to another. I have my mission... I have a part in this great work; I am a link in a chain, a bond of connection between persons. (Cardinal Henry Newman, Meditations on Christian Doctrine)” 

"Gott hat mich erschaffen, um ihm einen bestimmten Dienst zu tun. Er hat  mich auf einige Arbeit verpflichtet, die er für einen anderen nicht vorgesehen hat. Ich habe meine Mission... Ich habe an dieser großartigen Arbeit Anteil. Ich bin ein Glied in einer Kette, eine Verbindung zwischen Personen.“ (eigene Übersetzung)


Und noch wichtiger als ein wohlformuliertes, wohlfeiles Schlussdokument am Ende der synodalen Beratung zu haben, sei aber – so Kardinal Louis Raphaël I Sako, Patriarch der Chaldäisch-katholischen Kirche – der Dialog mit der Jugend und eine veränderte Praxis:

“Il dialogo con loro, come cambieremo la pastorale, conta ancora di più del documento finale.” 

„Der Dialog mit der Jugend, wie wir die Pastoral verändern, zählt noch mehr als das Abschlussdokument.“ (eigene Übersetzung)


Dass immer wieder in den Pressekonferenzen das genaue Procedere der Genese und der endgültigen Abstimmung des Schlussdokumentes von Paolo Ruffini wiederholt werden muss, zeigt bei aller unter Beweis gestellten Transparenz der synodalen Erarbeitung – mit der Wahl der mitarbeitenden Bischöfe in der Abschlussredaktion und der Veröffentlichung der Eingaben -, welche Zweifel von außen geschürt werden, ob ein Ergebnis der Synode schon feststehe, ein Abschlussdokument schon geschrieben sei etc. Dieselben Zweifel wurden bereits bei den Familiensynoden (vgl. den Blog-Beitrag vom 7.10.2015)  immer wieder genährt und haben mit dem Synodenverlauf und dem synodalen Prozess, wie ich ihn seit dem Jahr 2013 sehr intensiv verfolge, nicht viel zu tun – außer, dass man ihn eben nicht will.


Und dennoch zählt natürlich auch das verschriftlichte „Manual des Lebens“ , das als Manual – wie Kardinal Turkson ebenso wie schon gegen Ende der vorausgegangenen Familiensynode am 23.10.2015 sehr eindrücklich illustriert – jedem Menschen heute schon bei jedem noch so kleinen, technischen Gerät mitgegeben werde und umso mehr auch in einer heute verständlichen Sprache und Form unserer Jugend angeboten werden müsse:


Die Eingabe der deutschen Sprachgruppe – jetzt in vollständigem Zitat – kann bereits in dieser Weise gelesen werden:



Die Relatio der Deutschen Sprachgruppe (Relatio – Circulus Germanicus) in der vollständigen Länge (Moderator: Bischof Felix Genn, Münster; Relator: Bischof Stefan Oster, Passau)


1. Das Ja zu dieser Welt – aber mit Unterscheidung


Wir bekräftigen zunächst ein grundsätzliches Ja zur vorfindlichen, säkularer werdenden Welt - und zu allem, was diese Welt auch an Gutem und Herausforderndem für uns bereithält. Freilich schauen wir auf diese Welt auch mit einer differenzierenden Unterscheidung. Denn in ihr nehmen wir Phänomene wahr, die die Welt zwar im guten Sinn pluraler werden lassen, aber auch solche, die viele junge Menschen auch unsicherer machen oder Entfremdungserfahrungen verstärken - zum Beispiel im Blick auf die Findung der eigenen Identität. Daher sind wir der Meinung, dass es auch einen „unterscheidenden“, vertiefenden Blick benötigt auf die Phänomene, die die Jugendlichen am häufigsten nennen: etwa die Freiheit, die Gerechtigkeit, die Sexualität und Partnerschaft, die Rolle der Frau, die Digitalisierung, der Wunsch nach authentischen Begleitern. Und wir fragen, was wir als Kirche heute lernen, wenn diese Fragen so drängend auf uns kommen?


2. Wir haben einen einzigartigen Glauben


Wir meinen, dass wir dann in einem zweiten Schritt das Unerhörte, aber Zentrale des christlichen Glaubens erneut bekräftigen sollten: Dass wir einem Gott begegnen dürfen, der in Jesus ein Gesicht und einen Namen hat; einen Gott, der sich uns und unserem Leben konkret zuwendet, der uns kennt und liebt und uns in die Freiheit führen will. Wir wollen dann deutlich machen, dass unser Glaube vor allem darin besteht, eine freie Antwort auf diese Zuwendung Gottes zu geben – und dass uns diese Antwort wiederum in die größere Freiheit und in die Fülle des Lebens führt. In der Art und Weise, wie wir diese Antwort auf Gottes immer bestehenden Anruf an uns geben, entfaltet sich die Berufung jedes Menschen auf je einzigartige Weise, freilich auch durch Höhen und Tiefen, durch Krisen und Gelingen hindurch.


3. Wir sind zuerst Hörende und nicht schon die Wissenden


Wir wollen weiterhin festhalten, dass es für jede Berufungserkenntnis und für jede Berufungsbegleitung darum geht, die Sehnsüchte, Pläne, Hoffnungen und Leidenschaften junger Menschen, aber auch ihre Unruhe, Ängste und Unsicherheiten immer wieder neu zu hören und verstehen zu lernen. Wir wollen als die Älteren der Versuchung widerstehen, dass wir schon alles wüssten darüber, wie das Leben der jungen Menschen sich entfalten soll und wie ihr gelingendes Leben auszusehen habe. Vielmehr wollen wir mit ihnen zusammen je neu Wahrnehmende, Hinschauende werden. Wir wollen miteinander sehen lernen, wo und wie sich im je einzelnen jungen Leben Spuren der Gegenwart Gottes zeigen können.


4. Wir lernen mit den Jugendlichen die Weise sie zu begleiten


Wir wollen ihren Herzschlag lernen und darin Mithörende sein für den leisen Impuls Gottes für ihr Leben; wir wollen unsere Deutungskompetenz je neu mit ihnen zusammen und auch von ihnen lernen, weil jeder als unersetzbar Einzelner, nicht Wiederholbarer von Gott gerufen wird. Wir wollen aber auch Begleiter sein, die schon aus eigener, längerer Lebenserfahrung unterscheiden helfen lernen, die auch in der Rückschau schon ein wenig mehr gelernt haben, wie sich die Kontexte, Erfahrungen, Entscheidungen und vermeintliche Zufälle in einem Leben ineinander fügen zur Gestalt eines einzigartigen Lebensweges. Wir wollen im Hören auf Gottes Geist, auf die jungen Menschen und im Hören auf unseren eigenen Herzschlag Hermeneuten (=Deutern) und Mäjeuten (= Geburtshelfer) des göttlichen Lebens für sie und mit ihnen sein. Wir wollen mit ihnen und von ihnen unterscheiden lernen, wo die guten Kräfte am Werk sind und wo die, die Angst machen oder die, die einschließen und destruktiv sind.


5. Gottes Geist ist verheißend und macht keine Angst


Wir glauben, dass Gott immer in die größere Freiheit, in die größere Freude und Liebe führen will – und dass sein Geist wohl manchmal beunruhigen kann, aber nie einfach Angst macht oder in die Ausweglosigkeit führt, sondern immer neu verheißend ist und den nächsten Schritt zeigt in ein größeres Leben. Wir glauben, dass Gott aus unvordenklicher Liebe für jeden von uns groß denkt. Wir glauben, dass er wie ein liebevoller Künstler an der Gestalt jedes Herzens so arbeitet, dass er selbst darin immer mehr Wohnung nehmen kann, auf dass jeder Mensch zu einem unverwechselbaren, unvertauschbaren und unersetzbaren Original seiner schenkenden Liebe heranreifen kann. Damit der Berufene dann seinerseits immer besser daran mitwirken kann, sein Zeuge zu sein und so immer neu am Aufbau einer besseren Welt und einer authentischeren Kirche mitwirken kann.


6. Die Berufung und ihre innere Unterscheidung


a. Unser Gespräch über die Frage nach der Berufung ergibt Folgendes – und wir würden auch vorschlagen, das gesamte Kapitel in dieser Hinsicht zu ordnen. Jeder Mensch ist als einzigartiges, unvertauschbares und nicht wiederholbares Geschöpf Gottes ins Leben gerufen. Das Gespür für diese Einzigartigkeit führt auch viele Nichtgläubige zur Erfahrung, dass sie auch auf einen Lebensweg gerufen sind, den nur sie selbst unvertretbar gehen können. Auch Menschen ohne Gottesglauben sprechen dann nicht selten von ihrem Leben und ihrem Beruf als Berufungsweg im Sinne einer Antwort, die sie auf die Herausforderungen ihres Lebens geben und die sie nicht selten in großer Hingabe an Menschen oder an eine bestimmte Aufgabe vollziehen.


b. Einig ist sich die Gruppe darin, dass die Sakramente der Initiation als Zugehörigkeit zu Christus tiefer und ausdrücklicher in die Berufung zum Christsein und zum Volk Gottes führt. Gott hat in Christus ein menschliches Antlitz bekommen und durch Tod und Auferstehung eine neue Dimension von Leben, von Sinn und vom Reich Gottes eröffnet. Viele Christen erfahren sich daher in die Nachfolge Christi oder in dieses neue Leben berufen. Sie lassen sich von Ihm im Glauben inspirieren, sie versuchen ihr Leben an seinem auszurichten – und sie tun dies in den verschiedenen Lebensformen: als Eheleute, als Single und in unterschiedlichen Berufen und Lebensweisen in Welt und Gesellschaft und bei einigen auch in einem spezifischen Dienst in der Kirche.


c. In einem engeren Sinn erfahren einige Menschen den Anruf Christi als Hineingezogensein in seine Lebensform, die sich in der Ehelosigkeit und den anderen evangelischen Räten ausdrückt. Sie spüren, dass sie von Christus persönlich bewegt und im biblischen Sinne erwählt werden, alles auf eine Karte zu setzen und sich Ihm als Person ganz zur Verfügung zu stellen zum Dienst am Volk Gottes. Aus dieser Verfügbarkeit und Entschiedenheit erwächst dann die konkrete Gestalt eines geweihten Lebens oder des priesterlichen Dienstes im Geist der evangelischen Räte.


7. Berufung ist ein analoger Begriff


In diesem Sinne verstehen wir Berufung als „analogen Begriff“. Wichtig ist uns auch die Einsicht, dass „Berufung“ nicht ein einmaliges und dann abgeschlossenes Ereignis ist, sondern sich durch einen ganzen Lebensweg hindurch entfaltet, nicht wie ein genau fixierter Plan Gottes, sondern wie ein Weg in die je größere Freiheit und Hingabe – freilich auch durch Höhen und Tiefen hindurch. Wir glauben auch, dass der Sinn für die Berufung in einem Menschen wachsen und sich vertiefen kann durch das je konkrete Sich-einlassen auf die Wirklichkeit, durch die Übernahme von Verantwortung, durch die Begegnung mit den Mitmenschen, durch die konkrete Begegnung mit Christus, im Gebet, in seinem Wort, in den Sakramenten und in der Gemeinschaftserfahrung der Kirche.


8. Das Fehlen der Erfahrung: Ich bin bedingungslos geliebt


Freilich spüren wir, dass die konkrete Erfahrung der Menschen, wirklich unbedingt und zuerst geliebt zu sein von Christus oft nicht sehr verbreitet oder nicht besonders tief in den Herzen der Menschen angekommen ist. Allzu häufig glauben wir, dass wir zuerst Leistung in welcher Form auch immer bringen müssten, damit Gott uns sieht und annimmt. Eine der wichtigsten und grundlegendsten Aufgaben von allen Gliedern der Kirche ist es daher, jungen Menschen zu zeigen, dass sie einfach deshalb geliebt sind, weil es sie gibt, weil sie da sind und weil sie sie selbst sind – und nicht, weil sie schon brav oder angepasst oder leistungsfähig sind oder sich durch bestimmte Eigenschaften auszeichnen oder einem Gruppendruck folgen. Das tiefe Bewusstsein für eine christliche Berufung kann im Grunde nicht erwachen, wenn solche Erfahrungen des unbedingten Geliebt-seins fehlen.


9. Begleitung analog und die Gefahr des geistlichen Missbrauchs


Wir verstehen ebenso „Begleitung“ als analogen Begriff: Weit verstanden meint er die Verantwortung aller Menschen füreinander, besonders als Gemeinschaft der Kirche. Junge Menschen werden durch viele Menschen begleitet, insbesondere auch in der Familie, durch ihre eigenen Freunde oder durch ältere Jugendliche; weiterhin durch alle erfahreneren Menschen, die ihnen wohlgesonnen sind, etwa in Schule, Ausbildung, in Sportvereinen oder anderen Gemeinschaftsformen. Im engeren Sinn ist Begleitung dann die spezifische Lebensbegleitung mit dem Ziel, Gottes Wirken im Leben eines jungen Menschen zu erkennen oder sie bei anstehenden Entscheidungen zu unterstützen. Wir legen Wert darauf, dass psychologische oder psychotherapeutische Hilfen dabei sehr hilfreich sein können, dass sie aber unterschieden sind von geistlicher Begleitung und dass sie zudem fachliche Professionalität brauchen. Freilich ist auch ein gesunder Menschenverstand unerlässlich. Besonders wichtig ist es für uns, auch auf die Gefahr des Missbrauchs in der Begleitung hinzuweisen: dem Missbrauch der Macht, dem Missbrauch des Vertrauens, dem Missbrauch, der in der Schaffung eines unfreien Abhängigkeitsverhältnisses besteht oder in sexueller Gewalt. Unsere deutliche Empfehlung ist daher, dass der Begleiter sich selbst einer Begleitung unterzieht und eine Form der Supervision wählt.

Montag, 15. Oktober 2018



"Help us to be less fake!" Or: 'The Big Three' – SJ, OFM, OP – and the Protest of the Women of OSB
Als „The Big Three“ wurden die drei Repräsentanten des Jesuiten-, des Franziskaner- und des Dominikanerordens, P. Arturo Sosa Abascal, S.J., P. Marco Tasca, O.F.M. und P. Bruno Cadoré, O.P., süffisant vom Pressesprecher Greg Burke eingeführt und von Seiten des Presseauditoriums der Reihe nach befragt, wie sie zur Möglichkeit des Frauenstimmrechtes bei den Bischofssynoden stehen, das heute über ein im Netz tausendfach geteiltes Protestbild der Benediktinerinnen aus dem Schweizerischen Fahr eindrücklich eingefordert wird.
Mit der im September 2018 in Kraft gesetzten Apostolischen Konstitution „Episcopalis communio“ (s. Blog-Beitrag vom 3.10.2018) hat Papst Franziskus die Geschäftsordnung der Bischofssynode daraufhin geändert, dass prinzipiell auch Nicht-Bischöfe das Recht haben, während einer Synode abzustimmen. Während der letzten Bischofssynode im Jahr 2015 hatte der argentinische Papst erstmals das Votum eines nicht zum Priester geweihten Ordensmannes - es handelte sich um  Br. Hervé Janson, Generalprior der Kleinen Brüder Jesu (s. in diesem Blog den Beitrag vom 24.10.2015), für die Abstimmungen zugelassen. Dieses Mal sind zwei nicht geweihte Ordensleute mit Stimmrecht mit dabei, so dass die Frage, warum auch dieses Mal keine einzige Ordensfrau als stimmberechtigtes Mitglied zugelassen worden sei, einmal mehr verfängt – und die bereits in der vergangenen Woche immer wieder geäußerten Statements in den Pressekonferenzen, dass es sich doch schließlich um eine Bischofssynode handele und Jesus nun einmal keine Frauen zu Priestern bestellt habe, es Aufgabe der Ortskirchen sei hier voranzugehen etc. nicht wirklich zu überzeugen vermögen.

Umso mehr punkten die Ordensoberen bei anderen Fragen der Pressekonferenz, durch die deutlich wird, wie sehr die Orden, die Zukunftsthemen der Jugendlichen im Blick haben, ihre Diversität wertschätzen und ernst nehmen. Beispielhaft ihr Einsatz für die Armen und Benachteiligten und ihr diakonisches Zeugnis, auf das auch das heute veröffentlichte Papstvideo abhebt.
Im Blick auf die großen Linien dieser Jugendsynode wird der Generalobere des Jesuitenordens Arturo Sosa Abascal persönlich, indem er bekennt, dass es nach 50 Jahren und mehreren Schritten vorwärts und wieder zurück, endlich an der Zeit sei, das Volk Gottes, wie es das II. Vatikanische Konzil bereits formuliert habe, in die Mitte aller theologischen Reflexionen zu stellen. Die Jugendsynode beschreite diesen Weg. Und der Generalminister der Franziskaner-Minoriten erzählt eine weitere eindrucksvolle Geschichte aus seiner Biographie und der Begegnung mit Jugendlichen:
"Als er einmal eine Familie besucht habe und in einem Zusammenhang die Rede auf das notwendige Zusammengehen von Leben und Lehre gekommen sei, habe eine Jugendliche ihn angeblafft: „Bishop, you’re fake!“ Ohne eingeschnappt zu sein, habe er ihr darauf gesagt: "Help us to be less fake!" Wir Älteren seien wohl einerseits berufen junge Menschen zu begleiten, zuweilen zu korrigieren,  müssten aber ebenso offen sein für das, was sie uns zu sagen haben."
Genau diese Rolle übernimmt im Rahmen der Pressekonferenz die junge chilenische Auditorin Silvia Teresa Retamales Morales.

Diskriminierung wegen sexueller Orientierung sei ein Problem – und nicht nur in Lateinamerika – und da müsse die katholische Kirche den Betroffenen beistehen, sagte Retamales Morales. Die junge Frau wies darauf hin, dass die Jugendsynode ein „geeigneter Ort“ sei, um den Kirchenvertreter „offen und ehrlich“ all das zu sagen, was die Jugend in der Welt auf dem Herzen habe. Sie sei eine Laiin, nicht in einer kirchlichen Institution tätig und vertrete ein Land, in dem die Jugend auch negative Erfahrung mit der Kirche gemacht habe. Viele nichtkatholische Jugendliche aus Chile seien auf sie zugegangen, als sie erfuhren, dass sie zur Jugendsynode reisen werde. Viele hätten ihr mitgeteilt, dass die Kirche „offener sein sollte“. Sexuelle Orientierung und die Rolle der Frau in der Kirche und in der Gesellschaft seien zwei wichtige Elemente, die die Jugendsynode aufgreifen sollte, so der Wunsch der jungen Chilenin." (VaticanNews vom 15.10.2018)

Einmal mehr am Ende das Thema des Tages, an dem die "Circoli Minori", die Arbeitskreise in den Sprachgruppen an ihren Ergebnisberichten zum II. Teil des Vorbereitungspapieres (Instrumentum laboris) gearbeitet haben, um diese morgen vorzustellen: Aus dem Mund einer Frau aus den Reihen der jungen Erwachsenen, die die von ihr genannten Themen über alle Stationen der Vorbereitung der Jugendsynode – von den Umfrage bis zur Vorsynode – immer wieder herausgestellt hatten. Einmal mehr wurde heute in der Pressekonferenz das Statement von Kardinal Marx zur "Einbindung von Frauen in die administrativen Strukturen der Kirche“ erinnert. Die Zeit dafür - das machen die Pressekonferenzen beinahe täglich deutlich - ist mehr als reif!

Sonntag, 14. Oktober 2018

„Sie kommen zu spät, der Erzbischof ist schon heilig“-  oder: was die Heiligsprechungen mit der Jugendsynode zu tun haben


Dieses Zitat  - schon über 20 Jahre alt - trifft jetzt natürlich doppelt zu: Heute Morgen wurde der im Jahr 1980 während einer Messe erschossene Erzbischof von El Salvador, Oscar Romero zusammen mit Papst Paul VI., der Dernbacher Ordensschwester Maria Katharina Kasper und vier weiteren Seligen heiliggesprochen.


Ich fand das besagte Zitat wenige Tage zuvor in einer Facebook-Nachricht der Schweizer Dogmatikerin Eva-Maria Faber. Es stammt von dem Befreiungstheologien Jon Sobrino aus El Salvador:

„Für die meisten Leute ist Romero ein Heiliger, sei er nun kanonisiert oder nicht. Letzthin meinte jemand: ‚Sie kommen zu spät, der Erzbischof ist schon heilig!‘ In dieser unserer Welt aber ist auch das Institutionelle wichtig und es wäre gut, wenn er offiziell heiliggesprochen würde.“ (Jon Sobrino, 1996).

Ja, die formelle Heiligsprechung hat eine Bedeutung, die aber auch für Sobrino über das rein Institutionelle hinausgeht:

„Mir persönlich ist nicht wichtig, ob Erzbischof Romero kanonisiert wird oder nicht, aber seine Heiligsprechung könnte vielen Opfern ihre Würde zurückgeben und wäre Balsam auf die Wunden vieler Mütter, Ehefrauen und Töchter. Durch ihn würden sich Abertausende vertreten sehen.“ (Jon Sobrino, 2003).

In den Heiliggesprochenen drückt sich etwas aus, was das Christsein als solches ausmacht. Und gerade darauf fokussiert Papst Franziskus auch in seiner Predigt, in der er die Gefahr für die Kirche anspricht, wenn sie Jesus nicht mehr als "Verliebte" folgt, sich nur noch um einige Gebote kümmert und nicht mehr fähig ist, "aus Liebe zum Herrn loszulassen: den Reichtum, die Sehnsucht nach Status und Macht, nach Strukturen, die der Verkündigung des Evangeliums nicht mehr angemessen sind, einem Ballast, der unsere missionarische Sendung bremst, nach Bindungen an die Welt." 

"Ohne einen Fortschritt in der Liebe erkrankt unser Leben und unsere Kirche an »egozentrischer Selbstgefälligkeit« (Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium, 95): man sucht die Freude in kurzfristigen Vergnügungen, man verschließt sich in sterilem Geschwätz, man bettet sich in der Monotonie eines christlichen Lebens ohne Schwung, wo ein wenig Narzissmus die Tristesse des Unvollendet-Bleibens überdeckt."
Und Papst Franziskus geht in das Hier und Jetzt – mitten in den synodalen Beratungen über Zukunftsfragen der Kirche:

"Heute lädt uns Jesus ein, zu den Quellen der Freude zurückzukehren: zur Begegnung mit ihm, zu einer mutigen und risikofreudigen Entscheidung, um ihm nachzufolgen, zum Gefallen daran, etwas aufzugeben, um seinen Weg einzuschlagen.“
Die Heiligen seien diesen Weg gegangen.

"Paul VI. tat dies nach dem Beispiel des Apostels, dessen Namen er annahm. Wie dieser lebte er ganz für das Evangelium Christi, indem er Grenzen überwand und Neuland betrat sowie durch Verkündigung und Dialog sein Zeuge wurde, Prophet einer hinausgehenden Kirche, die Weitblick hat und sich um die Armen kümmert. Paul VI. hat, manchmal unter Mühen und von Unverständnis umgeben, ein leidenschaftliches Zeugnis von der Schönheit und Freude einer totalen Nachfolge Jesu abgelegt. Noch heute mahnt er uns, zusammen mit dem Konzil, dessen weiser Steuermann er war, unsere gemeinsame Berufung zu leben: die universale Berufung zur Heiligkeit. Nicht zum Mittelmaß, sondern zur Heiligkeit.  

Es ist schön, dass mit ihm unter den neuen Heiligen auch Erzbischof Romero ist, der auf weltliche Absicherungen, ja auf seine eigene Sicherheit verzichtete, um evangeliumsgemäß sein Leben hinzugeben. Er war den Armen und seinem Volk nahe. Sein Herz war hingezogen zu Jesus und seinen Brüdern und Schwestern.  

Dasselbe gilt für Francesco Spinelli, Vincenzo Romano, Maria Katharina Kasper, Nazaria Ignacia de Santa Teresa und Nunzio Sulprizio (...). Alle diese Heiligen haben in unterschiedlichen Situationen mit ihrem Leben das heutige Schriftwort deutlich gemacht, ohne Lauheit, ohne Berechnung, mit der Leidenschaft, etwas zu riskieren und loszulassen. Möge der Herr uns helfen, ihr Beispiel nachzuahmen.

 

Samstag, 13. Oktober 2018

Make noise! How young people react in the synod hall and about the humble mission of Pope Francis

Heute Morgen hatte ich wieder Gelegenheit, Thomas Andonie auf dem Weg zur Kleingruppenarbeit zu sprechen, die seit gestern wieder die Arbeitsform des intensiveren Austausches in den Sprachgruppen ermöglicht. Und er berichtet mir von dem lebhaften Mitgehen der Jugendlichen in der Synodenaula, die jeden Beitrag eines Synodenvaters, der eines ihrer Jugendthemen aufgreift und in ihrem Sinne trifft, mit entsprechendem Applaus und zustimmenden Rufen konnotieren. Bischof Barron berichtete gestern ebenfalls von diesem „Whooping“, und wie sehr es ihm gefällt. Und das tut es wohl ebenfalls Papst Franziskus, der die jungen Erwachsenen in den hinteren Rängen extra besuchte und auch darin bestärkte weiter ‚Lärm zu machen‘.
Pope Francis just walked up the stairs to our section in the Synod hall to meet the young people! He told us to keep making noise! We have introduced for the first time whooping/hollering into the synodal process for especially good Bishop interventions.(@jlewDistrict)

Diese Aufforderung gab Papst Franziskus auch der heute zur Pressekonferenz geladenen mexikanischen Auditorin Corina Fiore Mortola Rodríguez mit auf ihren Weg, die berichtet, wie Papst Franziskus einmal während einer Pause plötzlich hinter ihr und einem indischen Freund stand und sie nach einem kurzen Gespräch ebenfalls aufforderte das Synodengeschehen in ihrer Weise mit Aufmerksamkeit zu begleiten, zu applaudieren und sich einzubringen. Voller Temperament berichtet sie, dass sie froh sei hier zu erfahren und zu teilen, dass Kirche „nicht der Purpur der Synodenväter“, sondern in der hier erfahrbaren „Energie“ der Jugendlichen, die „wie ein Hurrikan, in einem guten Sinn“ wirke, anwesend sei.

Auch für Kardinal Wilfrid Fox Napier, Erzbischof von Durban (Südafrika), der bereits zum achten Mal an einer Bischofssynode teilnehme, ist diese Synode „einzig“:  In der Vorbereitung über alle Phasen und Zwischenstationen mit der Anwesenheit von Papst Franziskus, über die Beteiligung der jungen Erwachsenen (insbesondere in den Kleingruppen) und die immer auch durch das aufmerksame dreiminütige Schweigen, Innehalten und Reflektieren nach jeweils 5 hintereinander vorgetragenen und z.T. aufrüttelnden Statements der Synodenteilnehmenden. Im wahrsten Sinn „genervt“ ist er – und nicht erst seit der Familiensynode (s. Blog-Beitrag vom 14.10.2014) als ein im guten Sinn als konservativ bekannter Bischof des afrikanischen Kontinents – von der Attitude bestimmter Kräfte in der Kirche, jedes Handeln des Papstes immer auch mit einem kritischen Kommentar zu versehen.

"Yes, I find it quite enervating that every time something is reported about Pope Francis, a negative is added onto it."

Und Kardinal Napier redet weiter unumwunden Tacheles wider eine – von einem fragenden Journalisten als „bodenlos“ bezeichnete – kolportierte Papstkritik konservativer Medien, wie wir sie im deutschsprachigen Raum etwa über das Magazin www.kath.net beinahe täglich lesen müssen: Papst Franziskus sei im Konklave 2013 gewählt worden, weil die anwesenden Kardinäle sich bewusst waren, dass sie jemand wählen wollten, der die Kirche erneuern und wiederaufzubauen versteht. „Accountibility“, echte Verantwortlichkeit, selbst in Finanzfragen mit veröffentlichten Budgets (die dafür früher wie er aus aller Welt in den jeweiligen Fachgremien zusammengerufenen Bischöfe fanden sich  zuvor in vergleichsweise freundlichen Gesprächsrunden eingeladen) sei erst mit dem Beginn des Pontifikats von Franziskus nach und nach in die Dikasterien des Vatikans eingezogen. Aber über das Beispiel der Finanzen hinaus ist Kardinal Napier vor allem von der demütigen Haltung des Papstes fasziniert und erinnert dafür seine ersten Eindrücke nach der Wahl des neuen Pontifex.

"Nach der Wahl eines Papstes sei es üblich, dass der Neugewählte in seiner neuen weißen Gewandung die Glückwünsche der Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle entgegennimmt. Franziskus sei aber – nach einem kurzen Gebet – zunächst direkt zu denjenigen Kardinälen gegangen, die, gehbehindert, nicht mehr den Weg von sich aus hätten gehen können: für Kardinal Napier ein sprechendes Beispiel für viele andere, wie bei Franziskus Rede und Handeln eins seien."

Die Botschaft darin:

„The ministry oft the Church, of all of us, ist to reintroduce Jesus through our life. (...) That’s my dream“.

Ich schließe heute mit einem Eindruck an ein sehr persönlich vorgetragenes, aufrüttelndes Statements vorgestern Vormittag in der Synodenaula, auf das Thomas Andonie heute Morgen ebenfalls zu sprechen kommt, als er von den Beiträgen der jungen Zuhörer erzählt. Es steht im letzten auch für die „Konsistenz von Lehre und Leben“, von der Kardinal Napier, aber genau in dieser Formulierung auch der ebenfalls zur Pressekonferenz geladene Kardinal Juan José Omella Omella, Erzbischof von Barcelona, berichtet hatte.

"Safa hatte die Synodenaula in seinem frei vorgetragenen Synodenstatement bewegt, als er von den Erfahrungen berichtet, wie die einst stattliche, mehrere Millionen umfassenden Gläubigenzahl über das Kriegsgeschehen im Irak auf wenige Hundertausende dezimiert wurde und viele Jugendliche, die sich nach den Gottesdiensten immer auch für das nächste Mal hin verabschiedeten, nicht mehr wiederkamen, weil sie Scharfschützen zum Opfer gefallen waren."

Für Thomas Andonie ist diese Erfahrung auch ein Beispiel dafür, dass jenseits der Themen, die die Jugend hier in Deutschland und der westlichen Welt bewegen (wie die Sexualmoral, die auch die Perspektiven der Jugend einbezieht – auch für Safa ein Thema –, die Rolle der Frau etc.) auch die weltweite Solidarität mit den Armen und der Einsatz für den Frieden in der Welt als Thema dieser Synode obenauf liege und alle Synodenteilnehmenden untereinander verbinde.


Papst Franziskus verabschiedete heute Safa persönlich im Gästehaus St. Martha, dessen Mutter, an Krebs erkrankt, seine Anwesenheit noch mehr erfordert.
Safas Glaubenszeugnis, das mir in den letzten beiden Tagen an den verschiedensten Stellen immer wieder begegnete, verbindet wohl im Tiefsten alle am morgigen Sonntag, den 14. Oktober Heiliggesprochenen – wie insbesondere mit Oscar Romero.

Freitag, 12. Oktober 2018


Auf Augenhöhe! - oder: der Umbau der Strukturen und die „Sehnsucht nach dem Meer“ (A. de Saint-Exupéry)

Noch heute in der Pressekonferenz hallte das „very, very, strong statement“ gestern von Kardinal Marx in den Worten Everardus Johannes de Jongs, Weihbischof in Roermond (Niederlande), nach. Die Frage nach der stärkeren Einbeziehung von Frauen in den administrativen Strukturen der Kirche wurde abermals deutlich, als erneut auf das fehlende Stimmrecht von Frauen in der gerade erst novellierten Synodenordnung aus dem Presse-Auditorium hingewiesen wurde. Für Julia Braband, eine 25-jährige evangelische Theologie Studentin, die den lutherischen Weltbund als Gast bei der Synode vertritt, ist diese Möglichkeit bei Versammlungen des Lutherischen Weltbundes schon selbstverständlich.

Braband ist an ihrem vorletzten Synodentag vor ihrer Studien bedingten Abreise davon überzeugt, "dass der erste wichtige Schritt darin besteht, den Jugendlichen zuzuhören und ihre Vielfalt zur Kenntnis zu nehmen". Aber: "noch wichtiger ist es, die Anliegen der jungen Kirchenmitglieder ernst zu nehmen und Ihnen eine vollwertige Stimme in der Gemeinde zu geben, die sich auf Augenhöhe trifft. Nur so kann die Kirche eine Kirche für alle Generationen sein ", sagt sie in ihrer Ansprache:

"Today 20 percent of all members in the LWF decision-making bodies are youth and young adults under 30. This quota is now strongly defended – not only by us young people but also by many other members." 

"Heute sind 20 Prozent aller Mitglieder in den LWB-Entscheidungsgremien Jugendliche und junge Erwachsene unter 30. Diese Quote wird jetzt stark verteidigt – nicht nur von uns jungen Menschen, sondern auch von vielen anderen Delegierten." (eigene Übersetzung)

Die junge südkoreanische Ordensfrau Mina Kwon von der Katholischen Universität Daegu fordert im Pressesaal in ihrem in englischer Sprache verlesenen Statement, dass Ordensfrauen wie Laien in der Kirche noch stärker strukturell eingebunden sein müssten und auch mehr als bisher an der Begleitung junger Menschen zu beteiligen seien. Und auf Nachfrage weist sie – in italienischer Sprache mit einem Lächeln kurzgefasst – darauf hin, dass sich die Situation von Frauen in der Kirche langsam verbessere:

"La situazione sta megliorando!“

Die Frage, wie man junge Menschen heute erreichen könne, kennzeichnet auch die weiteren Statements an diesem Synodentag zum II. Teil des Instrumentum laboris, der unter der Überschrift ‚Interpretieren: Glaube und Berufungserkenntnis‘ steht. Paolo Ruffini erwähnt ein Saint-Exupéry-Zitat aus der Synodenaula:

„Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“ (Antoine de Saint-Exupery, Die Stadt in der Wüste)

Weihbischof Everardus Johannes de Jong kann gemäß seinem Bischofs-Motto („Damit sie das Leben in Fülle haben“, Joh 10,10) daran anknüpfen. Die Methode der Unterscheidung, wie er selbst sie als Student von Jesuiten erlebt und gelernt habe, sei selbst etwas für Ungläubige: die Gefühle von Trost und Untrost beim Abwägen und den unweigerlich kommenden Schritten ins Leben hinein einzubeziehen. Für den amerikanischen Weihbischof Robert Barron aus Los Angeles sind ebenfalls die 40 % der Jugendlichen in den USA, die sich selbst als 'nichtreligiös' bezeichnen, eine große Herausforderung. Viele von ihnen seien in den sozialen Netzwerken und virtuellen Welten zuhause und damit so etwas wie 'virtuelle Migranten', die sich von den kulturellen Werten verabschiedet hätten, denen aber umso beherzter entgegenzugehen sei. Ob und dass dies auch gleichermaßen gegenüber Menschen aus dem Bereich der LGBTIQ gelte, war die Frage die auch heute aus dem Pressebereich auf diese sehr weitgehende Perspektive nicht fehlte:
Ja, das Willkommen der Kirche gelte wirklich allen Jugendlichen!