"Help
us to be less fake!" Or: 'The Big Three' – SJ, OFM, OP – and the Protest of the
Women of OSB
Als
„The Big Three“ wurden die drei Repräsentanten des Jesuiten-, des Franziskaner-
und des Dominikanerordens, P. Arturo Sosa Abascal, S.J.,
P. Marco Tasca, O.F.M. und P. Bruno Cadoré, O.P., süffisant vom Pressesprecher Greg Burke eingeführt und von Seiten des
Presseauditoriums der Reihe nach befragt, wie sie zur Möglichkeit des Frauenstimmrechtes
bei den Bischofssynoden stehen, das heute über ein im Netz tausendfach geteiltes Protestbild der
Benediktinerinnen aus dem Schweizerischen Fahr eindrücklich eingefordert wird.
Mit
der im September 2018 in Kraft gesetzten Apostolischen Konstitution „Episcopalis
communio“ (s. Blog-Beitrag vom 3.10.2018) hat Papst Franziskus die Geschäftsordnung der Bischofssynode
daraufhin geändert, dass prinzipiell auch Nicht-Bischöfe das Recht haben,
während einer Synode abzustimmen. Während der letzten Bischofssynode im Jahr
2015 hatte der argentinische Papst erstmals das Votum eines nicht zum Priester
geweihten Ordensmannes - es handelte sich um
Br. Hervé Janson, Generalprior der Kleinen Brüder Jesu (s. in diesem Blog den Beitrag vom 24.10.2015), für die
Abstimmungen zugelassen. Dieses Mal sind zwei nicht geweihte Ordensleute mit Stimmrecht
mit dabei, so dass die Frage, warum auch dieses Mal keine einzige Ordensfrau als
stimmberechtigtes Mitglied zugelassen worden sei, einmal mehr verfängt – und
die bereits in der vergangenen Woche immer wieder geäußerten Statements in den
Pressekonferenzen, dass es sich doch schließlich um eine Bischofssynode handele
und Jesus nun einmal keine Frauen zu Priestern bestellt habe, es Aufgabe der Ortskirchen sei hier voranzugehen etc. nicht wirklich zu
überzeugen vermögen.
Umso
mehr punkten die Ordensoberen bei anderen Fragen der Pressekonferenz, durch die
deutlich wird, wie sehr die Orden, die Zukunftsthemen der Jugendlichen im Blick
haben, ihre Diversität wertschätzen und ernst nehmen. Beispielhaft ihr Einsatz für die Armen und Benachteiligten und ihr
diakonisches Zeugnis, auf das auch das heute veröffentlichte Papstvideo abhebt.
Im
Blick auf die großen Linien dieser Jugendsynode wird der Generalobere des
Jesuitenordens Arturo Sosa Abascal persönlich, indem er bekennt, dass es nach
50 Jahren und mehreren Schritten vorwärts und wieder zurück, endlich an der
Zeit sei, das Volk Gottes, wie es das II. Vatikanische Konzil bereits
formuliert habe, in die Mitte aller theologischen Reflexionen zu stellen. Die
Jugendsynode beschreite diesen Weg. Und der Generalminister der
Franziskaner-Minoriten erzählt eine weitere eindrucksvolle Geschichte aus seiner
Biographie und der Begegnung mit Jugendlichen:
Genau
diese Rolle übernimmt im Rahmen der Pressekonferenz die junge chilenische
Auditorin Silvia Teresa Retamales Morales."Als er einmal eine Familie besucht habe und in einem Zusammenhang die Rede auf das notwendige Zusammengehen von Leben und Lehre gekommen sei, habe eine Jugendliche ihn angeblafft: „Bishop, you’re fake!“ Ohne eingeschnappt zu sein, habe er ihr darauf gesagt: "Help us to be less fake!" Wir Älteren seien wohl einerseits berufen junge Menschen zu begleiten, zuweilen zu korrigieren, müssten aber ebenso offen sein für das, was sie uns zu sagen haben."
„Diskriminierung
wegen sexueller Orientierung sei ein Problem – und nicht nur in Lateinamerika –
und da müsse die katholische Kirche den Betroffenen beistehen, sagte Retamales
Morales. Die junge Frau wies darauf hin, dass die Jugendsynode ein „geeigneter
Ort“ sei, um den Kirchenvertreter „offen und ehrlich“ all das zu sagen, was die
Jugend in der Welt auf dem Herzen habe. Sie sei eine Laiin, nicht in einer
kirchlichen Institution tätig und vertrete ein Land, in dem die Jugend auch
negative Erfahrung mit der Kirche gemacht habe. Viele
nichtkatholische Jugendliche aus Chile seien auf sie zugegangen, als sie
erfuhren, dass sie zur Jugendsynode reisen werde. Viele hätten ihr mitgeteilt,
dass die Kirche „offener sein sollte“. Sexuelle Orientierung und die Rolle der
Frau in der Kirche und in der Gesellschaft seien zwei wichtige Elemente, die
die Jugendsynode aufgreifen sollte, so der Wunsch der jungen Chilenin." (VaticanNews vom 15.10.2018)
Einmal
mehr am Ende das Thema des Tages, an dem die "Circoli Minori", die Arbeitskreise in den Sprachgruppen an ihren
Ergebnisberichten zum II. Teil des Vorbereitungspapieres
(Instrumentum laboris) gearbeitet haben, um diese morgen vorzustellen: Aus dem
Mund einer Frau aus den Reihen der jungen Erwachsenen, die die von ihr genannten Themen über alle
Stationen der Vorbereitung der Jugendsynode – von den Umfrage bis zur Vorsynode
– immer wieder herausgestellt hatten. Einmal mehr wurde heute in der
Pressekonferenz das Statement von Kardinal Marx zur "Einbindung von Frauen in
die administrativen Strukturen der Kirche“ erinnert. Die Zeit dafür - das machen die Pressekonferenzen beinahe täglich deutlich - ist mehr als reif!
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