Diesen Satz sagte mir gestern unsere Berliner Auditrix Ute Eberl, die ebenfalls am Freitag ihre deutsche Stimme in die Synodenaula in Anwesenheit des Papstes einbrachte. Wie sehr dieser Satz für die katholische Kirche stimmt und – im wahrsten Sinn – 'in guter Tradition' steht, wurde heute auf der Pressekonferenz deutlich:
Mit dem Erzbischof von Dublin, Diarmuid Martin, war nicht nur ein direkter Zeuge dieser außerordentlichen Bischofssynode, sondern auch der 'V. Ordentlichen Bischofssynode', die im Jahr 1980 ebenfalls zum Thema der Familie von Johannes Paul II. einberufen wurde. Dass nicht nur Johannes Paul I. in seiner nur wenige Wochen währenden Zeit als Papst ebenfalls schon eine Bischofssynode zur Familie geplant habe (und schon zuvor Papst Paul VI. kurz vor seinem Tod ebenfalls), verriet er und machte zugleich auch deutlich, dass der jetzige Papst 'vom anderen Ende der Welt' auch mit seinem polnischen Vorvorgänger 'da lontano' ebenfalls gemein habe, gleich die erste Synode des Pontifikats dem Thema der 'Familie' zu widmen. Und er vermutet, dass es daran wohl liege, „dass beide Päpste bis zu ihrer Wahl Diözesanbischöfe gewesen seien und darüber um die zentrale Bedeutung der Familien für die Entwicklung der Kirche wie für die Stabilität der Gesellschaft wussten, wie sie sie in der jeweiligen Zeit herausgefordert sahen.“ (priv. Übersetzung aus der Pressekonferenz vom 11.10.2014).
Gespannt richtet sich der Ausblick auf
den Montagmittag, an dem die 'Relatio post disceptationem', die
'Zusammenfassung nach den Diskussionen', vorgestellt wird. Sie bietet
das nächste Arbeitsinstrument für die gestern gebildeten 'circoli
minori', in denen – nach Sprachgruppen getrennt – diese Ergebnisse
unter der Leitung von Moderatoren gewissermaßen in
Kleingruppenarbeit beratschlagt werden. Dass dies in bester,
herzlicher und kollegialer Atmosphäre vonstatten geht, davon berichtete in
der Pressekonferenz die der Baptistischen Kirche angehörige Professorin
für Biblische Studien, Valérie Duval-Poujol, aus Paris. Zusammen mit sieben anderen
Delegierten anderer christlicher Konfessionen ist sie auch ein Beispiel
für den ökumenischen Horizont dieser Synode, der durch deren
Statements am Freitagnachmittag ebenfalls in das synodale Geschehen einbezogen wurde.
Auch
auf deren Zeugnisse ist gemünzt, was meine Berliner Kollegin Ute Eberl für das Ringen um
die Fragen der pastoralen Herausforderungen auf alle Synodalen mir gegenüber gestern
meinte:
„Das Evangelium wird ja nie, nie im keimfreien philosophischen Raum verkündet, sondern immer in eine konkrete Situation hinein. Deshalb ist auch das Herzblut der Synodalen zu spüren und zu hören, wenn sie von ihren pastoralen Wegen berichten. Der Prozess – Fragebögen – die außerordentliche Synode – ein Jahr Zeit für die Ortskirchen – die ordentliche Synode 2015 – ist wahrlich klug !“Zu einer der Neuerungen dieser Synode zählen die öffentlichen Gottesdienste im Petersdom. Morgen auch anlässlich der Heiligsprechung zweier Kanadischer Missionare und anlässlich 'Thanksgiving', das in Kanada dieses Jahr am 13. Oktober gefeiert wird. Die 'Ernte' ist schon – aus dem geeigneten Blickwinkel und rückblickend auf die vergangenen Tage – wahrlich erheblich, auch wenn das Ergebnis dieser Synode – das stand im Grunde ja schon zu Beginn der Synode fest – um des Ergebnisses in 2015 willen und vor allem wegen des synodalen Prozesses daraufhin offen bleiben wird und muss. Der Papst hat über die einzelnen Versammlungen, in denen er außer am Mittwochvormittag (wegen der Generalaudienz) beständig anwesend war, die ganze Zeit über geschwiegen, sich Notizen gemacht, um morgen gleich einem Trainer in der 'Halbzeit' die Moral des mittlerweile eingespielten Teams anzusprechen und auf das gemeinsame Ziel einzuschwören, das im 'Geist der Synodalität' seit Beginn der Synode alle vereint.
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