Als
wenn sich der Pressesturm von gestern über Nacht gelegt habe,
vermittelten die heute zur Pressekonferenz geladenen Moderatoren
zweier Kleingruppen, der Erzbischof von Barcelona, Kardinal
Lluís Martínez Sistach, und Erzbischof von
Louisville, Joseph
Edward Kurtz, sowie
der als Relator einer italienischen Sprachgruppe die Ergebnisse
zusammenfassende Präsident
des Päpstlichen Rates zur Neuevangelisierung, Erzbischof
Rino Fisichella, den Eindruck, dass der von Pressesprecher Lorenzo
Lombardi noch einmal als solcher titulierte
'Cammino sinodali' in guter Gemeinschaft und konzentrierter
Auseinandersetzung voranschreitet.
(Kardinal Sistach, Pressesprecher Fr. Lombardi)Gefragt, ob das Presseecho und das Einwirken von Lobbygruppen die Arbeit der Synodalen beeinflusse, erinnerte Kardinal Sistach an den von Papst Franziskus zu Synodenbeginn allen Synodalen zugesprochenen Freiheitsraum. Und auf dieselbe Frage reagierend, verwies Erzbischof Fisichella auf die fruchtbare Arbeit, die sich gerade in der geschützten Kleingruppenarbeit zeige, weil hier die im Plenum auf vier Minuten begrenzte Redezeit sich zu der Freiheit öffne, sich ohne zeitliche Beschränkung auszudrücken. Die gestern vor allem in seinem Status für die weitere Synodenarbeit diskutierte Zusammenfassung der ersten Synodenwoche, die 'Relatio post disceptationem', wurde von Erzbischof Kurtz heute - ähnlich wie am Montag - noch einmal als 'wonderful working document' hervorgehoben, das in allen Kleingruppen Absatz für Absatz diskutiert und ergänzt wird.
"Man geht durch den Text - die Relatio - diskutiert, macht Textvorschläge, bespricht diese und arbeitet sich so durch die einzelnen Teile hindurch. Wenn es einen ausformulierten Änderungsvorschlag gibt, wird der in der Arbeitsgruppe abgestimmt und bei Mehrheit geht er an die Redaktionsgruppe weiter, die alle Vorschläge aus allen Gruppen einsammelt." (Radio Vatikan vom 15.10.2014)
„Meine Wahrnehmung aus unserer Gruppe ist die Haltung des Willkommen-Heißens. Das war die Tendenz. Was die Frage des Kommunionempfangs betrifft, da war die Tendenz die, dass mehr theologische Vertiefung verlangt wurde, um sicherzustellen, dass unsere Entscheidungen theologisch wohlbegründet sind. Aber das erste Wort ist wirklich der Begriff: Hinausgehen und willkommen heißen.“ (Radio Vatikan vom 15.10.2014)Erzbischof Fisichella meinte auf die Frage nach Tendenzen hinsichtlich einer Neuakzentuierung der Lehre zu dem Themenkomplex Empfängnisregelung und Weitergabe des Lebens, dass dieses Thema in Hinblick auf das Gewissen wie den Einsatz zur Gewissensbildung diskutiert worden sei. Hier wie dort - und zu vielen anderen offen diskutierten Themen - werden Ansätze für den weiteren synodalen Prozess beschrieben, deren Entfaltung Aufgabe der nächsten Monate sein wird. Am morgigen Donnerstag werden Erzbischof Fisichella und die neun anderen Berichterstatter der Gruppen erst einmal in der Vollversammlung berichten. Und danach geht es für die Endredaktoren um die Aufgabe, innerhalb von beinahe nur einem Tag einen Text zu formulieren, der im Anschluss den Bistümern und der Weltkirche zur Vorbereitung und Weiterarbeit gegeben wird´- in Vorbereitung auf die kommende Synode 2015. Pater Hagenkord fasst die positiv gespannte Atmosphäre heute wie folgt zusammen:
"Allen Teilnehmern hier ist klar, dass nach den öffentlichen Reaktionen auf die Relatio am Montag nun die Augen auf ihre Arbeit gerichtet ist. Es ist ein neues Gefühl, in der Vergangenheit war das Interesse an Synoden eher übersichtlich. Man arbeitet hier am Abschlusstext, aber auch daran, etwas für die Diskussionen und Arbeiten in der Weltkirche zu erstellen. Wie gesagt, man kann die Konzentration in diesen Tagen fast mit Händen greifen. (Radio Vatikan vom 15.10.2014)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen