Mit diesem Zitat verband der
honduranische Kardinal
Óscar Rodríguez Maradiaga,
der als Vertreter Mittelamerikas den von
Papst Franziskus zur Kurienreform einberufenen Kardinalsrat
koordiniert, am Ende des fünften Synodentags die Erinnerung
an dieselben Worte Papst Johannes XXIII. zu Beginn des Zweiten
Vatikanischen Konzils. Wie dieses sei diese Bischofssynode „eine Synode der Hoffnung, des Glaubens und insbesondere für die pastoralen Haltungen, die notwendiger denn je sind.“ In gleicher Weise äußerten sich der Leiter der deutschsprachigen Abteilung bei Radio Vatikan, P. Bernd Hagenkord, und der Sprecher der Synode, Fr. Thomas Rosica: Eine „Atmosphäre der Freiheit“ sei zu spüren
und der „Leidenschaft, die die Kirche brauche". Ein Resümee,
derer sich viele ergänzen ließen am Ende einer Woche, die mit über
180 Statements und 80 freien Debattenbeiträgen so ziemlich alle
Themen und heißen Eisen angepackt hat, die sich hinter dem
Synodentitel der 'Pastoralen Herausforderungen der Familien im
Kontext der Evangelisierung' verbergen.
Dabei gehörte der fünfte Synodentag den Laienexperten, die den inneren und äußeren Druck ins Wort brachten, denen Partnerschaften, Ehen und Familien heute weltweit ausgesetzt sind. Zum äußeren Druck gehörten neben Krieg, Gewalt, Vertreibung und Migration nicht minder Armut und soziale Benachteiligung, wie es in der mittäglichen Pressekonferenz zusammengefasst wurde. Einen Schwerpunkt bildeten heute insbesondere die Fragen rund um die Empfängnisregelung:
Dabei gehörte der fünfte Synodentag den Laienexperten, die den inneren und äußeren Druck ins Wort brachten, denen Partnerschaften, Ehen und Familien heute weltweit ausgesetzt sind. Zum äußeren Druck gehörten neben Krieg, Gewalt, Vertreibung und Migration nicht minder Armut und soziale Benachteiligung, wie es in der mittäglichen Pressekonferenz zusammengefasst wurde. Einen Schwerpunkt bildeten heute insbesondere die Fragen rund um die Empfängnisregelung:
"Ehepaare aus Brasilien und Frankreich haben den Teilnehmern der Bischofssynode zu Ehe und Familie im Vatikan über ihre Erfahrungen mit Empfängnisverhütung und Sexualität berichtet. Am Donnerstagvormittag erzählten zunächst Arturo und Hermelinda As Zamberline von der brasilianischen Laienorganisation „Equipe Notre-Dame“ über ihre Zweifel am kirchlichen Verbot künstlicher Verhütungsmittel. Die kirchlich erlaubten natürlichen Methoden seien „gut, aber uns scheinen sie nicht praktikabel“, heißt es in dem vom Vatikan veröffentlichten Redetext. Die große Mehrheit katholischer Paare lehne die Verwendung künstlicher Mittel nicht ab. Hier gebe es eine Kluft zwischen Morallehre und Praxis." (Radio Vatikan, 10.10.2014)Die Anwesenheit der 14 Ehepaare und weiteren Experten für Ehe und Familie aus der ganzen Welt sind ein weiteres Kennzeichen für diese, an Neuerungen reichen Synode - und gerade sie waren bereits schon in den vergangenen Tagen dafür verantwortlich, dass auch ein Gutteil Praxis und Familienleben in das Synodenleben einzog. Für Kardinal Maradiaga hätten es sogar noch mehr Situationen mit Problemen sein können, da die anwesenden Paare doch in der Mehrheit „models and examples“, idealtypische Ehepaare, waren und er sich Familien – auf jeden Fall für die folgende Synode in 2015 – “in the middle of the trouble“ wünschen würde. Angedeutet wurden die darüber einzufangende Lebensrealität in der mittäglichen Pressekonferenz durch Federico Lombardi, der mit Hinweis auf das Statement unserer deutschen 'Auditrix' Ute Eberl auf die Nöte und Bedarfe alleinstehender und alleinerziehender Personen hinwies, wie sie in vielen großen Städten anzutreffen wären. Hier müsse die Kirche den Menschen offen und zugewandt begegnen, und dies unabhängig von deren Kirchenzugehörigkeit. Meine Berliner Kollegin – deren Arbeit heute auch in anderen Presseberichten ins Wort kam – beschrieb mir heute Abend genauer, was ihr Anliegen darstellt:
„Ich sitze hier mit meiner Berliner Realität im Hinterkopf: 9% der Berliner sind katholisch, über die Hälfte der Berliner sind Menschen ohne Religion. Mich treibt nicht als erstes die Frage um, wie wir möglichst vielen Paaren die natürliche Empfängnisregelung lernen, damit sie ‚katholisch‘ leben, sondern wie wir den Menschen das Evangelium (und zwar das Evangelium der Freude!) anbieten können – und zwar konkret: in dem die Freude und Hoffnung, die Traurigkeiten und Ängste von Paaren und Familien bei uns nicht nur einen Wiederhall finden, sondern wir auch reagieren. Ich denke: genau das machen wir in unserer konkreten Familienseelsorge und - was noch viel wichtiger ist - genau das machen Familien in ihrem Alltag: 'Das Evangelium verkünden – notfalls mit Worten!'"
Und
ich bin berührt bei diesem Schlusszitat, das Papst Franziskus am
14.4.2014 und am 28.9.2014 in Predigten vom Heiligen Franziskus zitierte –
und auch etwas beschämt bei den vielen eigenen Blogworten der
letzten Tage. Höre ich doch heute auch aus Rom, das Papst Franziskus
über die ganze Zeit der Synode aufmerksam zuhört, sich Notizen und
den entschlossenen Eindruck macht, dass der synodale Prozess über
die nächsten Monate weiter in den Ortskirchen vorangetrieben wird, wie es P. Hagenkord heute zum Ausdruck bringt.
Dass kein endgültiges Beschlussdokument am Ende dieser vorbereitenden,
außerordentlichen Bischofssynode stehen muss, betrachtet er von daher als 'Gnade'. Und in derselben Zuversicht ist Kardinal Maradiaga davon überzeugt, 'dass die Synode die Kanäle für ein tieferes Verständnis öffnen wird, damit sich die Themen über tiefere Reflexionen setzen, damit sie im nächsten Jahr 'anlanden' können:
"We're prepraring the 'landing year' – it has to land in very concrete things too, that will orient the pastoral of the familiy in the next years.“ (Ebd.)
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