„...am Anfang eines Lernprozesses": Zweidrittelmehrheit für das Abschlussdokument der XVI. Generalversammlung der Bischofssynode „Eine synodale Kirche in der Sendung“
Nach der abendlichen Schlussabstimmung am 28.10.23 in der Synodenaula Paul VI. |
„Many people watched this synod with massive expectations of changes. They look to see how to be the future of the church will be changed. And I think this is perhaps not always looking for the right thing. It's a synod that gathers to see how we can be church in a new way, rather than what decisions need to be taken: How we can be a church that listens to each other across cultures and listens to the traditon across time.
And this is something only slowly learning to do: Learning how to take decisions together, how to listen to each other. So, we are really at the beginning of a learning process.“ (Vaticanmedia 27.10.23; eigene Übertragung, *Übersetzung s. unten)
„Wir lernen, auf welche Art wir Entscheidungen miteinander treffen. Wir sind noch am Anfang eines Lernprozesses.“(Ebd.)
Zweidrittelmehrheit für das Abschlussdokument
P. Giacomo Costa SJ, Kardinal Jean-Claude Hollerich und Kardinal Mario Grech im spätabendlichen Pressebriefing. |
Doch tatsächlich wurde mit mehr als einer Zweidrittelmehrheit (mit 336 Ja- und 10 Nein-Stimmen) das zusammenfassende Abschlussdokument „Eine synodale Kirche in der Sendung“ von der XVI. Generalversammlung der Bischofssynode einschließlich einiger Reform- und Zukunftsthemen angenommen. Mit Ausblick auf den zweiten Teil der Synode im Jahr 2024 bietet der Text Überlegungen und Vorschläge zu Themen wie der Rolle der Frauen und der Laien, dem Amt der Bischöfe, dem Priestertum und dem Diakonat, der Bedeutung der Armen und Migranten, der digitalen Mission, der Ökumene und dem Missbrauch. Zwar ebenfalls mit Zweidrittelmehrheit angenommen, aber 'umstrittener' mit jeweils unter 300 Stimmen waren einzig die Absätze zum "Diakonat der Frau" (9j mit 277 Ja-Stimmen, 9n mit 279 Ja-Stimmen und 11i mit 285 Ja-Stimmen) und zum Zölibat der Weltpriester (11f mit Ja-291 Stimmen).
„I think this process of learning to listen to each other, to be with each other is of extraordinary importance today. We live in a world with going violence, and the collapse of communication, wether in the Middle East, Ukraine, many parts of Africa, and even within our own countries, my own country in the west or in the United States, where you see polarization, the collapse of communication. Somehow, we have to learn how to talk to each other and listen to each other. So my hope ist that this Synod will not just to be helpful healing for the Church but also for humanity.“ (Vaticanmedia 27.10.23; eigene Übertragung, *Übersetzung s. unten)
* Übersetzung des obigen Zitates:
„Viele Menschen haben diese Synode mit massiven Erwartungen an Veränderungen verfolgt. Sie wollen sehen, wie die Zukunft der Kirche verändert werden soll. Und ich denke, dass dies vielleicht nicht immer die richtige Blickrichtung ist. Es ist eine Synode, die sich versammelt, um zu sehen, wie wir auf eine neue Weise Kirche sein können, und nicht in erster Linie, welche Entscheidungen getroffen werden müssen: Wie können wir eine Kirche sein, die einander zuhört - über Kulturen hinweg und quer über alle Zeiten hinweg auf die Tradition hört.
Und das ist etwas, was wir erst langsam lernen: Wir lernen, auf welche Art wir gemeinsam Entscheidungen treffen, wie man einander zuhört. Wir sind noch am Anfang eines Lernprozesses. Und deshalb wird es Zweifel geben und es wird Fehler geben. Und das ist in Ordnung, denn wir sind auf dem Weg.
Wir leben in einer Welt, in der die Gewalt zunimmt und die Kommunikation zusammenbricht, sei es im Nahen Osten, in der Ukraine, in vielen Teilen Afrikas und sogar in unseren eigenen Ländern, in meinem eigenen Land im Westen oder in den Vereinigten Staaten, wo wir die Polarisierung und den Zusammenbruch der Kommunikation erleben. Irgendwie müssen wir lernen, miteinander zu reden und einander zuzuhören. Deshalb hoffe ich, dass diese Synode nicht nur für die Kirche, sondern auch für die Menschheit heilsam sein wird. “ (Vaticanmedia 27.10.23; eigene Übersetzung)
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