„Die Menschen nicht mit Labeln, Etiketten versehen, sondern sie annehmen, wie Gott
sie liebt“ - Oder: Das Ceterum censeo der 2. Synodenwoche zu Teil B1 des Instrumentum
laboris
Die
zweite Synodenwoche begann mit einer "Göttlichen Liturgie" in byzantinischem Ritus im
Petersdom, in deren Predigt der griechisch-melkitische Patriarch Youssef Absi von Antiochien bereits bereits ein Motiv dieser Synodenwoche, die Seelsorge wiederverheiratet
Geschiedener und polygamer Ehen, aufnahm. Dass die Liebe der Kirche gleich der
göttlichen Liebe sich allen Menschen zuwenden solle, war auch das Ceterum censeo vieler
Beiträge – angefangen von der Eröffnungsrede des Generalrelators Kardinal Jean-Claude Hollerich, über den Beitrag des britischen Dominikanerpaters Timothy Radcliffe (s.o.) bis zu den Beiträgen der Gäste der Pressekonferenzen am Dienstag, Mittwoch und am heutigen Donnerstag, insbesondere auch in den täglichen
Berichterstattungen des Präfekten der Kommunikationsdikasteriums Paolo Ruffini
und der Sekretärin der Informationskommission der Bischofssynode Sheila Leocádia.
Kirche
offen für alle, kein identitärer Verein
Kardinal
Hollerich zitierte in seiner Rede zweimal Papst Franziskus in seiner Betonung
der für alle Menschen offenen Kirche:
"Alle sind eingeladen, Teil der Kirche zu sein. Beim Weltjugendtag in Lissabon wiederholte Papst Franziskus die Worte "todos...todos". Und in seiner Predigt bei der Eröffnungsmesse unserer Vollversammlung: "tutti... tutti". In tiefer Gemeinschaft mit seinem Vater durch den Heiligen Geist hat Jesus diese Gemeinschaft auf alle Sünder ausgedehnt. Sind wir bereit, das Gleiche zu tun? Sind wir bereit, dies mit Gruppen zu tun, die uns irritieren könnten, weil ihre Art zu sein unsere Identität zu bedrohen scheint? Todos... tutti... Wenn wir wie Jesus handeln, werden wir Gottes Liebe zur Welt bezeugen. Wenn wir das nicht tun, sehen wir aus wie ein identitärer Verein." (Eröffnungsrede Kardinal Hollerichs vom 9.10.23)
In
35 Tischgruppen wurden in den sechs Synodensprache je eines der fünf Arbeitsblätter aus B1 entsprechend der schon geübten Methode des hinhörenden "Gesprächs im Geiste" bearbeitet, nachfolgend das Ergebnis in die Plenarversammlung
eingebracht und durch freie Redebeiträge ergänzt. Wie in der Vorwoche bei Teil
A wird auch der redaktionell erarbeitete Entwurf zu B1 nicht veröffentlicht, sondern fließt in den Gesamttext des Abschlussdokumentes ein. Eine
Wallfahrt zu den Domitilla- und Calixtus-Katakomben beschloss die Arbeit an
diesem für den Synodenverlauf sicher rückblickend zentralen Modul der
Beratungen, bevor morgen mit einem erneuten Gottesdienst im Petersdom die Arbeit am nächsten Abschnitt B2 des Instrumentum laboris eröffnet wird.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen