„Die
Kirche mit offenen Türen, für alle, alle, alle!“ – Die Eröffnung der 3. Phase
der XVI. Generalversammlung der Bischofsynode
Mit einem Gottesdienst auf dem Petersplatz mit allen Synodalinnen und Synodalen und einer großen Beteiligung von Gläubigen aus aller Welt hat die 3. Phase der XVI. Generalversammlung der Bischofsynode begonnen. Papst Franziskus nahm in seiner Predigt direkt die von außen an die Synode herangetragenen Spannungen auf. In Bezug auf den heutigen Festtag des Hl. Franziskus stellte er heraus, dass Franz von Assisi „in einer Zeit großer Kämpfe und Spaltungen zwischen weltlicher und geistlicher Macht, zwischen der Amtskirche und häretischen Strömungen, zwischen Christen und anderen Gläubigen, niemanden kritisiert und sich über niemanden hergemacht [hat], sondern nur die Waffen des Evangeliums eingesetzt: die Demut und die Einheit, das Gebet und die Nächstenliebe. Lasst es uns ebenso machen! Machen wir es genauso: Demut und Einheit, Gebet und Nächstenliebe.“ (Vaticannews 4.10.23)
Die
Synode ist kein Parlament
„[W]ir sind bei der Eröffnung der Synodenversammlung. Und da brauchen wir keinen innerweltlichen Blick, der aus menschlichen Strategien, politischen Überlegungen oder ideologischen Kämpfen besteht. Dass die Synode diese oder jene Erlaubnis erteilt, diese oder jene Tür öffnet - das braucht es nicht. Wir sind nicht hier, um eine parlamentarische Sitzung oder einen Reformplan voranzubringen. Die Synode, liebe Brüder und Schwestern, ist kein Parlament. […] Und wenn das heilige Volk Gottes mit seinen Hirten aus der ganzen Welt Erwartungen, Hoffnungen und auch einige Befürchtungen in Bezug auf die Synode hegt, die wir gerade beginnen, sollten wir uns erneut daran erinnern, dass sie keine politische Versammlung ist, sondern eine Zusammenkunft im Heiligen Geist; [...] ein Ort der Gnade und der Gemeinschaft.“ (Ebd.)
Die
Hauptperson ist der Heilige Geist!
In seiner Ansprache zur Eröffnung in der Synodenaula unterstreicht Papst Franziskus seine Gedanken, dass der Geist derjenige ist, "der die Kirche hervorbringt":
„Er ist es, der die Kirche schafft.“ Er ist „der Protagonist der Synode“. Ihm gegenüber stehe „die am weitesten verbreitete Krankheit in der Kirche: Geschwätz. Und wenn wir nicht zulassen, dass der Heilige Geist uns von dieser Krankheit heilt, wird ein synodaler Prozess kaum gut werden. Zumindest hier drinnen: Wenn du nicht einverstanden bist mit dem, was jener Bischof oder jene Ordensschwester oder jener Laie dort sagt, dann sag es ihm ins Gesicht. Dafür ist es eine Synode. Um die Wahrheit zu sagen, und nicht das heimliche Geschwätz." (press.vatican 4.10.23)
Wider
den „Druck von außen“
In
seinem eindringlichen Plädoyer für das Wirken des Geistes im Einander Zuhören
erinnert Papst Franziskus an die in diesem Blog bereits erwähnten Drucksituationen der vorangegangenen Synoden:
„Als die Synode über die Familie stattfand, gab es eine öffentliche Meinung, die von unserer Weltlichkeit herrührte, dass sie dazu da sei, den Geschiedenen die Kommunion zu ermöglichen: Und so sind wir in die Synode hineingegangen. Als es die Synode für das Amazonasgebiet gab, gab es die öffentliche Meinung, den Druck, dass es viri probati geben solle: Wir sind mit diesem Druck hineingegangen. Jetzt gibt es einige Spekulationen über diese Synode: »Was werden sie tun?«, »Vielleicht das Priesteramt für Frauen«..., ich weiß nicht, diese Dinge, die sie draußen sagen.“ (ebd.)
Perspektiven aus der Synodalität
Wider alle Spekulationen von außen wurde Papst Franziskus in seiner Predigt im Eröffnungsgottesdienst konkret auf seine Erwartungen an die Synode - verbunden mit dem spirituellen Geschehen, gemeinsamer Andacht und
Gebet, dem eigentlichen Movens der Synode:
Der
offene Blick auf das Fehlen und die Erneuerung der Kirche:
„Unsere Mutter Kirche bedarf stets der Reinigung, der „Reparatur“, denn wir alle sind ein Volk von Sündern, denen vergeben worden ist.“ (Ebd.)
Der
Offenheit für das Wirken der Geistkraft:
„Der Heilige Geist bricht dann oftmals unsere Erwartungen, um etwas Neues zu schaffen, das unsere Vorhersagen und unsere Negativität übertrifft." (Ebd.)
Die Offenheit der Kirche für alle Menschen:
„Die Kirche mit offenen Türen, für alle, alle, alle!" (Ebd.)
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