„How to live church in a complete different way“ – Oder: Wie zum Ende von Modul B3 die Erwartungen der Menschen hinsichtlich wahrnehmbarer Veränderungen mit dem Synodalen Weg der Kirche in Deutschland und dem synodalen Prozess der Weltsynode verbunden sind.
„Dass wir müde sind“, stellte Generalrelator Kardinal Jean-Claude Hollerich in seiner Einführung am Mittwoch der 3. Synodenwoche vor den nun beginnenden und abschließenden Beratungen des vierten Modul B3 fest „nach der Arbeit, die wir gemeinsam geleistet haben, die schön, aufregend, aber auch anstrengend war“. Aktuell ging es bis zum heutigen Tag um den Abschnitt des Instrumentum laboris, der der Teilhabe gewidmet ist, genauer um „Teilhabe, Verantwortung und Autorität“ und die Frage: „Welche Prozesse, Strukturen und Institutionen gibt es in einer auf die Sendung ausgerichteten synodalen Kirche?“
„Wir haben am eigenen Leib, oder besser gesagt in unseren Herzen, die Kraft eines so einfachen Instruments wie das Gespräch im Geist erfahren. Wie können wir seine Dynamik in die Entscheidungsprozesse der Kirche auf verschiedenen Ebenen einbringen?“ (Vaticannews vom 18.10.2023)
Bezugnahmen zum Synodalen Weg in Deutschland
In der Pressekonferenz am 21. Oktober 2023 stellte der Essener Bischof
Franz-Josef Overbeck den Synodalen Weg in Deutschland vor und
erläuterte den Anlass und die vier Bereiche, mit denen sich der
Synodale Weg in Deutschland über drei Jahre seit dem Jahr 2018 auseinandersetzte:
Die Machtfrage, die Priesterfrage, sowie die Sexualmoral und die Rolle der
Frauen in der Kirche, die auch ein Thema des Instrumentum laboris und in
der Synodalversammlung einschließlich der Zulassung zu Weiheämtern beraten
worden sei. „Wir müssen uns fragen, wie wir das sakramentale Leben der Kirche retten können und wie wir einen Schritt nach vorne machen können“ auch in Bezugnahme auf die Situationen in anderen Teilen der Weltkirche. Auf die Frage nach dem Einfluss der Weltsynode auf den Synodalen
Weg in Deutschland verwies Bischof Overbeck, der auch Vize-Präsident der Europäischen Bischofskonferenz COMECE ist, auf den geistlichen Prozess, der
die Beratungen in Rom kennzeichne:
„Umgekehrt präge die Weltsynode die spirituelle Dimension für den Synodalen Weg mit ihren Runden Tischen und Momente der Stille sowie allgemein der synodale Stil. Das werde alles auch einen Einfluss auf den Synodalen Weg in Deutschland für die Zukunft haben.“ (Vaticannews 21.10.2023)
Powerful process
"Es ist ein kraftvoller Prozess ("powerful process"), der die Kirche weiter bewegen und wachsen lässt.“ (Ebd.)
Aber
gleichwohl wissen die Synodenteilnehmenden ebenso, dass die Synode auch an dem
Umgang mit den behandelten Einzelfragen gemessen wird. Kardinal Hollerich
brachte diese Erwartungshaltung in der erwähnten Einführung zu Modul B3 ganz
konkret ins Wort:
„Wir sind uns sehr wohl bewusst, dass diese Synode anhand der wahrnehmbaren Veränderungen, die sich aus ihr ergeben, bewertet werden wird. Die großen Medien, vor allem die kirchenfernen, interessieren sich für mögliche Veränderungen bei einer sehr begrenzten Zahl von Themen. Ich werde sie nicht aufzählen, weil wir sie alle kennen. Aber auch die Menschen, die uns am nächsten stehen, unsere Mitarbeiter, die Mitglieder der Pastoralräte, die Menschen, die sich in den Pfarreien engagieren, fragen sich, was sich für sie ändern wird, wie sie die missionarische Nachfolge und die Mitverantwortung, über die wir in unserer Arbeit nachgedacht haben, in ihrem Leben konkret erfahren können.“ (Vaticannews vom 18.10.2023)
Es
ist zu vermuten, dass die für Montag angekündigte „Botschaft an das Volk Gottes“
mit der Aufnahme der Erwartungen der Menschen weltweit einerseits und mit der
Betonung einer sich in einem geistlichen Prozess der Synodalität wandelnden Kirche in eine ähnliche
Richtung gehen wird, wie es in den Zitaten von Kardinal Hollerich, Bischof Overbecks und
Erzbischof Grušas bereits anklingt.
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