Montag, 2. Oktober 2023

Dubia und Antworten von Papst Franziskus - Paukenschläge und Klarstellungen wider eine „Synode der Medien“

Screenshot vaticannews  2.10.23

Schon zwei Tage vor Beginn der Weltsynode hat schlagartig die „Synode der Medien“ begonnen, die von außen manipulierend Themen der Synodalversammlung setzen und ihren Verlauf beeinflussen will. Waren es bei der ersten Familiensynode nach einer Woche ab der Vorstellung der Zwischenrelatio das Medienecho, bei der Jugendsynode und Amazonassynode Querschüsse gewissermaßen von Anfang an (mit dem Höhepunkt einer dem emeritierten Papst unterschobenen Buchveröffentlichung), beginnt die mediale Auseinandersetzung zur „Synode zur Synodalität“ jetzt schon vor deren eigentlichem Beginn. Und wie schon 2014/15, 2018 und 2019 sind es Lobbygruppen (von 2014 sind noch die Kardinäle Burke und Brandmüller dabei, von 2018 und 2019 noch Kardinal Sarah und gewissermaßen „neu“ die schon nicht mehr wahlberechtigten Kardinäle Zen Ze-kiun, 91 Jahre und Sandoval Íñiguez, 90 Jahre), die von außen über eingebrachte "Dubia" den Synoden-Fahrplan lautstark auf ihre Themen hin verändern wollen, statt den Synodalen und Synodalinnen selbst den Beratungsverlauf zu überlassen. Dasselbe gilt natürlich auch für Positionierungen, die Themen des Synodalen Wegs der deutschen Ortskirche – so sehr sie mehrheitsbildend über drei Jahre erarbeitet wurden –, die ebenso nicht einfach 1:1 auf weltkirchlicher Ebene übertragen werden können, sondern in ihrer für die Ortskirche wichtigen Bedeutung und Geltung einzubringen sind – und dies selbstredend an den Stellen, an denen sie in der Bearbeitung des Instrumentum laboris in seinen vier Teilen  A, B1, B2 und B3 „an der Zeit sind“. Das erfordert Demut, Zurückhaltung und Contenance, die nicht medienreißerisch von außen in die Synodenaula hinein und ebenso nicht aus der Synodenaula heraus nach außen polemisiert, sondern der XVI. Generalversammlung der Bischofssynode den geschützten Raum gibt, in dem die Beratungen auch als geistliches Geschehen stattfinden und wirken können. Von daher war es weise, externe Medien aus den Synodalen Beratungen herauszuhalten, den Synodalinnen und Synodalen einen geschützten Raum zu bieten und ihnen selbst eine zurückgenommene Medienberichterstattung nahezulegen. Dass dies wie bei all den genannten Synoden seit 2014 - die in ihrer jeweiligen  Transparenz in meiner seitdem geschärften Wahrnehmung an Offenheit jedes Mal mehr gewonnen haben und unvergleichlich gegenüber den Bischofssynoden davor sind bis zur Einführung des Stimmrechts von Nicht-Bischöfen und Frauen bei dieser Synode – nicht eintreffen wird, ist leider zu befürchten und zeigt die lautstarke Veröffentlichung von seit Juli an Papst Franziskus gerichteten Dubia, auf die er bisher vermeintlich "unklar"geantwortet habe, deutlich. Umso mehr gilt es in der medialen Berichterstattung nicht den Heißmacherinnen und Heißmachern, bildlich gesprochen von rechts und links, zu folgen, sondern möglichst viel von der synodalen Bewegung mitzubekommen, von der Katholikinnen und Katholiken auf der ganzen Welt glauben und dafür beten, dass der Heilige Geist und seine Geistkraft sie leiten und die Zukunft der Kirche im Sinne eines Aggiornamento verändern möge. Wie am Samstag bereits geschrieben geht es um die Zukunft der Kirche im Ganzen.

Dass Papst Franziskus die von außen auf die Synode zielenden Fragen – z.T. betreffen sie Themenstellungen der Beratungen, die im Instrumentum laboris aufgeführt sind –, dennoch bereits am selben Tag noch beantwortet hat und darin auch Fragen zur Synodalität und dem Segensauftrag der Kirche aufgreift, macht deutlich, dass er den Rahmen der Beratungen der Synode offen halten und zugleich auch Mut für eine tiefere Erschießung der Botschaft Christi und Tradition in den Kulturen der Welt geben will. Wie dies auf weltkirchlicher Ebene ausgetragen wird und gelingen kann, werden alle Synodalinnen und Synodalen im Eröffnungsgottesdienst am Mittwoch als Gabe des Heiligen Geistes für den Synodenverlauf erbitten.


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