Mittwoch, 9. Oktober 2024

„The only way we can do it is by adressing it in a synodal way.“  oder: Ein neues Angebot zur Verschränkung von Synodenplenum und der Arbeitsgruppe zur Beteiligung von Frauen in Leitungsfunktionen und -ämtern

Nicht überraschender Weise standen heute in der Pressekonferenz – neben vielen Einzelthemen der den Tag gestern und heute prägenden freien Beiträgen mit explizitem Bezug auf das Kapitel ‚Beziehungen‘ des Instrumentum laboris – wiederum die Fragen nach der Beteiligung von Laien in Leitungsfunktionen und –ämtern und einmal mehr der Diakonat für Männer und Frauen im Zentrum der Diskussion. Das größte Ausrufezeichen setzte dabei eine vom Leiter des Dikasteriums für die Kommunikation Paolo Ruffini verlesene Erklärung des Präfekten des Dikasteriums für die Glaubenslehre, die heute Vormittag zu Beginn der 6. Generalkongregation der Bischofssynode vom Sekretär der Bischofssynode Kardinal Mario Grech vorgetragen wurde. 

Vaticannews
Diakon Geert De Chubber, Belgien
Über den am vergangenen Samstag den Synodenvätern und –müttern zugestandenen Austauschtermin am 18.10.24 mit den zehn Arbeitsgruppen hinaus heißt es nun bezogen auf die von Kardinal Víctor Manuel Fernández geleitete Arbeitsgruppe V., dass ebenfalls bis zum selben Datum eine Beteiligung aus dem Plenum der Weltsynode vorgesehen sei. Das Thema der Beteiligung von Frauen in Leitungsfunktionen  und -ämtern befände sich gerade nach Anhörung von Kardinälen und Bischöfen und dem Einbezug theologischer Berater in einer grundsätzlichen Konsultationsphase, in der es vorgesehen sei explizit auch Frauen einzubeziehen.

"All members and theologians of the synod can send opinions and aids in the coming months. On the 18th, two theologians from the dicastery will be available to receive proposals on the topic in writing or orally." (Vaticannews 9.10.24)

"Alle Mitglieder und Theologinnen der Synode können in den kommenden Monaten Stellungnahmen und Hinweise einreichen. Am 18. Dezember werden zwei Theologen des Dikasteriums zur Verfügung stehen, um schriftliche oder mündliche Vorschläge zu diesem Thema entgegenzunehmen." (eigene Übersetzung)

Mit dieser Aufforderung wird das Thema der Beteiligung von Frauen und Männern an Leitungsaufgaben und -ämtern – so sehr es auch in der Synodenaula selbst präsent ist – zwar weiter aus den Ergebniserarbeitungen der Weltsynode herausgehalten. Aber andererseits wird die Gunst der Stunde genutzt, dass die Vorschläge der Synodalinnen jetzt auch in direkter Weise ihre Perspektiven und Überlegungen der Arbeitsgruppe vortragen oder schriftlich mitgeben, so dass die Weltsynode doch vielleicht einen richtungsweisenden Einfluss auf die Arbeitsgruppe nehmen kann. Danach sah es genau vor einer Woche in der 1. Generalkongregation noch nicht aus.

Dass gerade der Diakonat als eigenständige Berufung eine hohe Bedeutung für die Kirche hat, unterstrich der als einziger Diakon bei der Weltsynode geladene Geert De Cubber aus Belgien. Zwar sei der Diakonat längst nicht in der ganzen Welt angekommen – wie der der Pressekonferenz ebenfalls beiwohnende Erzbischof Inácio Saure, I.M.C. aus Nampula/Mozambique für das Gebiet seiner Bischofskonferenz bestätigte – , sei er doch andererseits in vielen anderen Ländern und insbesondere den USA sehr stark rezipiert.

Auf die Frage eines Journalisten, ob es wie am Beispiel der Entwicklung des Diakonats für den Mann auch im Hinblick auf den Diakonat für die Frau unterschiedliche Geschwindigkeiten in der Weltkirche geben könne, verwies Diakon De Cubber auf die pilgernde Kirche, die gemeinsam unterwegs sei.

„The only way we can do it is by adressing it in a synodal way.“

 

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